So sehen die fertigen Neujahrswaffeln - mit einem Klecks Sahne gefüllt - aus

© Sabine Geschwinder

Neujahrswaffeln backen: Leckeres Rezept für Silvester und Neujahr

rnRezept mit Tipps

Neujahrswaffeln sind eine leckere Alternative zu den bekannten Herzwaffeln. Besonders, weil sie sich auch noch lange knackig halten. Perfekt also für die ersten Jahrestage. Ein Rezept mit Tipps.

Selm

, 31.12.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Münsterland kennt man sie als Neujahrswaffeln. Bei uns zu Hause im Sauerland hießen sie meistens nur Eiserwaffeln. Meine Oma backte sie auch nicht zum Ende des Jahres, sondern immer zu Geburts- und Namenstagen. Dazu gab es dann einen kräftigen Klecks Sahne.

Bei Ulrike Brentrup von den Landfrauen in Selm sind die Waffeln ein typisches Gericht für die kälteren Tage. „Bei uns gibt es die immer auch schon zu Weihnachten“, erzählt sie. Zwischen den Feiertagen und Neujahr wird dann nochmal gebacken, „damit man Silvester genug hat.“ Ulrike Brentrup nimmt dazu gern die halbe Teigmenge und hat sogar zwei Eisen, „dann dauert es nicht so lange“, sagt sie und man könne immer mal wieder einen Vorrat anlegen. Auch bei ihr gibt es die Waffeln mit Sahne und gerne auch mal mit einer Kugel Eis.

Dieses Rezept ist eines, was meine Oma benutzt hat. Sie lebt inzwischen nicht mehr, ihren Waffelautomaten für die Eiserwaffeln und ihr Rezeptbüchlein gibt es aber noch. Meine Mama hat die Waffeln das letzte Mal vor 15 Jahren gemacht, sagt sie. Ich bin absolute Anfängerin. Aber gemeinsam wagen wir uns an die Waffelproduktion.

Das brauchen Sie für das Rezept:

  • 125 g Butter
  • 250 g Zucker
  • 4 bis 5 Eier (bei uns haben vier Eier gereicht)
  • 1 Teelöffel Zimt
  • etwas Salz
  • 200 g Mehl

Die Zutaten für die Waffeln sollten alle auf Zimmertemperatur sein. Die Eier waren bei uns etwas groß, so dass wir später noch etwas Mehl hinzugeben mussten.

Die Zutaten für die Waffeln sollten alle auf Zimmertemperatur sein. Die Eier waren bei uns etwas groß, so dass wir später noch etwas Mehl hinzugeben mussten. © Sabine Geschwinder

So geht es:

Butter, Zucker und die Eier zu einem sahnigen Teig verrühren. Der Teig sieht dann aus wie ein cremiger Pudding. Das hat bei uns gut geklappt.

Eier, Zucker und Co. sollen schön sahnig werden.

Eier, Zucker und Co. sollen schön sahnig werden. © Sabine Geschwinder

Nach und nach werden dann das Mehl und die Gewürze untergerührt. Der Teig, der entsteht, sollte sich noch gut vom Löffel lösen, ist aber wesentlich fester als herkömmlicher Waffelteig. Das ist wichtig, sonst läuft er aus dem Waffeleisen heraus. Wir mussten zunächst noch etwas Mehl hinzugeben, weil wir recht große Eier benutzt hatten. Was übrigens wichtig ist, wenn man den Teig aus irgendeinem Grund strecken müsste: Milch darf nicht hinein, denn dadurch werden die Waffeln nicht knusprig.

Jetzt lässt man langsam das Mehl einrieseln.

Jetzt lässt man langsam das Mehl einrieseln. © Sabine Geschwinder

Durch die Form des Waffeleisens bekommt die Waffel ihre charakteristische Zeichnung. Bevor man den Teig hineingibt, sollte der Waffelautomat mit etwas Butter oder Öl eingefettet werden. Der Automat darf nicht zu lang ohne Inhalt erhitzt werden, sonst verbrennt das Fett und die nächste Waffel backt an.

Ansonsten funktioniert der Automat wie ein gewöhnliches Waffeleisen auch: Das Licht zeigt an, wie lange die Backzeit ist. Vorher testet man sich ein bisschen an die Wärmestufe heran. Sobald das Licht aus ist, muss man allerdings sehr schnell sein, denn die Waffel wird schnell hart und lässt sich dann nicht mehr formen. Wir haben gelegentlich eine Gabel zu Hilfe genommen, um den Teig schnell zu lösen.

Vorsicht: die Waffel ist heiß.

Vorsicht: die Waffel ist heiß. © Sabine Geschwinder

Nun kommt die Krux: die Technik. Hier muss man sich gegebenenfalls etwas herantasten. Am einfachsten ist es, wenn man die Enden der Waffel nimmt und sie nach innen rollt. Anschließend muss die Waffel so gelegt werden, dass sie etwas Auskühlen kann und genug Platz hat, um ihre Form zu wahren. Mein Opa hatte dazu mal eine Haltevorrichtung in der optimalen Form selbst gebaut. Die fiel aber irgendwann einer größeren Entrümplungsaktion zum Opfer. Schade. Aber selbst ohne Hilfsmittel reicht ein großzügiger Platz auf dem Teller auch.

Beim Rollen muss man schnell sein.

Beim Rollen muss man schnell sein. © Sabine Geschwinder

Dann heißt es geduldig backen. Aus diesem Rezept sind am Ende 25 Waffeln entstanden. Mit dem Anrühren des Teiges und dem Backen haben wir etwa 1,5 Stunden gebraucht. Die Waffeln halten sich in einer geeigneten Box auch gut ein paar Wochen knusprig. Bei uns gab es die Hörnchen dann mit geschlagener Sahne, in die ich zuvor etwas Vanillezucker gegeben habe. Guten Appetit!

Anm. d. Red. Diesen Artikel haben wir erstmals 2020 veröffentlicht.