Wer von Datteln Richtung Lünen fährt oder von Waltrop Richtung Selm, der kommt hier unweigerlich vorbei: 2018 hat Dirk David Schmitt die markanten Gebäude der alten Rentei an der Niehues-Kreuzung gekauft. Darin befindet sich sein Hunde-Psychologie-Center, das im September 2021 offiziell eröffnete. Und ab Samstag (14. 1.) gibt es dort zudem einen Shop mit dem Namen „David & Dog“. Denn das hat der gebürtige Castrop-Rauxeler im Laufe seiner Arbeit gemerkt: Gutes Material ist wichtig in der Hundeerziehung. Also hat er jene Produkte, die sich in seiner Arbeit bewährt haben, eingekauft und bietet sie fortan in seinem Shop an. Und wo ihm das aus Qualitätssicht nicht reicht, was auf dem Markt ist, stellt er es selbst her.
Leinen mit Seilen aus dem Bergsteiger-Bedarf
Bei Leinen zum Beispiel ist das der Fall. Dirk David Schmitt erzählt von einer Kundin, die einen sehr ängstlichen Hund hat. Bei ihm sei ein Ring an der Leine gerissen. Glücklicherweise passierte nichts Schlimmeres. Aber wenn ausgerechnet dieser Hund auf die Straße gelaufen wäre... Darüber mag der Hunde-Experte lieber nicht nachdenken. „Vieles wird preisgünstig produziert“, sagt Dirk David Schmitt. Mit entsprechenden Einbußen. Er setzt bei seinen Leinen auf Seile aus dem Bergsport, die extra haltbar sind und zum Teil „Kontrollfäden“ eingewebt haben, die anzeigen, wann das Seil nicht mehr genutzt werden sollte.
Der Umgang mit der Leine, wie man sie genau hält, wie viel Spiel der Hund haben sollte, all das ist Thema in den Kursen im Hunde-Psychologie-Center. Kunden aus ganz Deutschland kämen zu ihm, berichtet Schmitt, der ursprünglich in Hannover mit Hunden gearbeitet hat und im Laufe der Zeit seine eigene Methode unter dem Slogan „Trained to lead“ entwickelt hat.
„Trained to lead“ ist der Slogan des Waltropers
„Trained to lead“, weil in den meisten Fällen, wo Hunde auffällig oder aggressiv sind, oft nicht der Hund das Problem sei, sondern der Mensch. Und der muss, so Dirk David Schmitts Philosophie, dem Tier Sicherheit vermitteln, souverän und sicher auftreten. In über 90 Prozent der Fälle, schätzt der Hunde-Experte, gehen Schwierigkeiten bei Hunden auf Unsicherheiten bei den Tieren zurück. Unsicherheiten, weil sie keine Grenzen gesetzt bekommen. Bei seinen Workshops sind häufig auch Tiere aus seinem eigenen Rudel dabei: vier Rottweiler, ein Dobermann, ein Staffordshire-Terrier, ein Mix und eine Kangal-Hündin. „Ich kenne mich aus mit Rudel-Verhalten“, sagt der Hunde-Coach schmunzelnd. Er sei aufgewachsen mit vier Schwestern und sechs Brüdern, da lerne man, sich durchzusetzen. Aber man lerne auch den Wert von Respekt.

Überhaupt kommt er immer wieder auf die Parallelen zwischen Hunden und Menschen zu sprechen. Kleine Kinder hätten auch oft den Impuls, bei Rot über die Straße zu laufen, wenn auf der anderen Seite ein Freund stehe. Und dann müssten sie lernen, auf Mama oder Papa zu hören, die sie davon abhalten, loszulaufen. Genauso funktioniere das bei Hunden. Auch sie müssten lernen, ein „Nein“ zu akzeptieren. Hunde über die klassische Konditionierung zu erziehen, sprich zum Beispiel mit Leckerchen zu belohnen, wenn der Hund etwas gut gemacht hat, ist das Eine. Aber aus Schmitts Sicht gehört noch mehr dazu: Körpersprache etwa oder Ruhe auszustrahlen.

Zurück zum Shop. Die eigenen Leinen sind dort im Angebot, aber auch Beißwürste und Wurfbälle. Ausgewählte Futtersorten, Leckerchen wie Kau-Käse oder Hirsch-Markknochen, Hundebetten, unter anderem vom Schweizer Hersteller Laboni, und Dog-Scooter. Das sind Tretroller, die von Hunden gezogen werden.
Geöffnet sein wird der Shop, den man durch die Eingangstür an der Unterlipper Straße erreicht, montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr. Das müsse man aber erst einmal ausprobieren; möglicherweise änderten sich die Zeiten noch, sagt Schmitt. Denkbar sind auch Privat-Shopping-Events – Dirk David Schmitt hat da schon so einige Ideen. Am Samstag (14.1.) aber ist erstmal große Eröffnung – von 11 bis 16 Uhr.
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