Döner an der Kreisstraße: Darauf mussten die Selmer seit dem Ende für den Günes-Grill (früher Ali Baba) im Herbst 2021 warten. Doch bald wird ein neuer Laden im ehemaligen Gebäude der Bäckerei Sondermann (neben Sport Angersbach) eröffnen.
Aktuell stehen in dem Gebäude, das in naher Zukunft die „Selmer Döneria“ beherbergen wird, allerdings noch zahlreiche große Kartons. Die Fliesen sind mittlerweile nahezu komplett verlegt, was Geschäftsführer Toufic Saiid freut. „Das ist hier eine Baustelle hoch zehn“, lacht der 36-Jährige. Die notwendigen Arbeiten dafür könnten er und seine zwei Mitarbeiter schnell erledigen, allerdings warten sie noch auf das endgültige Go der Stadt Selm. „Es war eine Nutzungsänderung erforderlich, weil die Bäckerei keine Entlüftungsanlage hatte. Die haben wir im Dezember beantragt, das soll ungefähr acht Wochen dauern.“ Deshalb plant Toufic Saiid aktuell mit einer Eröffnung Ende Februar.

Viele Jahre in Waltrop aktiv
Der vierfache Familienvater stammt zwar aus Selm, hat aber Berufserfahrung in Waltrop gesammelt. Dort gründete er 2008 den „Sindbad Döner Grill“ und führte diesen gemeinsam mit einem Bekannten bis 2017. Danach war er noch ein Jahr lang in einem anderen Dönerladen in Waltrop aktiv. „Ich kenne die Familie Günes gut. Sie haben mir bei ihrem Abschied gesagt: So etwas wird in Selm fehlen, mach du doch was“, erzählt der 36-Jährige. Seitdem war Toufic Saiid auf der Suche nach einem geeigneten Lokal auf der Kreisstraße. Durch das Aus der Bäckerei ergab sich dann nach einigen Monaten die willkommene Gelegenheit.
Das Ende des Namens „Döneria“ lässt darauf schließen, dass auch Pizza-Fans auf ihre Kosten kommen. Einer der Angestellten ist Pizzabäcker. Auch einen telefonisch erreichbaren Lieferservice will der neue Laden an sechs Tagen in der Woche (Montag ist Ruhetag) anbieten. „In Selm ist großes Potenzial vorhanden. Ich kenne den Döner der Familie Günes und weiß, dass dieser geschmacklich sehr ähnlich zu meinem ist“, meint Toufic Saiid. Ein gutes Zeichen, wenn man um die Beliebtheit des ehemaligen Dönerladens an der Kreisstraße weiß.

Kompakte Speisekarte
Ungefähr 40 Sitzplätze sollen auch zum Verweilen und Essen vor Ort einladen. „Die Gäste sollen für einen angemessenen Preis wirklich Restaurantflair erleben“, kündigt der Geschäftsführer an. Döner, Pizza, gefüllte Pizzabrötchen oder ein Falafel für die Vegetarier sollen auf der kompakten Speisekarte stehen. „40 bis 50 Gerichte soll es geben. Wir wollen nicht zu viel, aber das, was wir haben, perfekt machen“, erklärt der Selmer das Konzept.
Sobald die Nutzungsänderung dann perfekt ist und die Eröffnung unmittelbar bevorsteht, will die „Selmer Döneria“ entsprechende Flyer verteilen. Das sei schon viel anfallender Papierkram, aber er wisse aus Waltrop bereits, wie er es angehen muss, ist sich Toufic Saiid sicher. Einige Selmer hätten in der Vergangenheit bereits seinen dortigen Laden besucht und einige Waltroper hätten ihm schon angekündigt, bald auch mal in Selm vorbeizuschauen. „Essen verbindet“, schmunzelt der 36-Jährige.
Döner wird 6 bis 7 Euro kosten
Essen ist aber - wie vieles andere auch - in Folge des Krieges in der Ukraine teurer geworden. Das Gebäude hat keinen Gasanschluss, alles wird also über Strom betrieben. „Das sind enorme Kosten“, ist sich Toufic Saiid bewusst. Deshalb sei es utopisch, Preise wie vor der Energiekrise zu erwarten. „Döner für 4 Euro kann man nicht mehr verkaufen, die Zeit ist vorbei. Ich orientiere mich an Bekannten aus der Umgebung, bei denen der Döner zwischen 6 Euro und 7,50 Euro kostet. 6,50 Euro finde ich wirklich fair“, stellt er fest. Die genauen Preise seien auch davon abhängig, wie viel Strom am Ende wirklich verbraucht wird. Jetzt kümmern sich die Mitarbeiter der „Selmer Döneria“ aber erst einmal um die letzten Arbeiten und freuen sich auf die Eröffnung.
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