Die Forderung des Landrates Mario Löhr, die Landesnotunterkunft für Flüchtlinge in Bork bis zum Ende des Jahres zu schließen, hat in Bork für viel Gesprächsstoff gesorgt. Der Arbeitskreis Asyl nimmt dazu wie folgt Stellung:
„Der Arbeitskreis Asyl Bork lehnt die Forderung des Landrates auf Schließung der Notunterkunft aus folgenden Gründen ab:
- Die Schließung der Zeltstadt in Bork würde nur eine Verlagerung der dort aufgetretenen Probleme auf andere Kommunen des Landes bedeuten.
- Aus humanitärer Sicht, die uns besonders wichtig ist, gibt es keine Garantie, dass die Flüchtlinge an einem anderen Ort in NRW menschenwürdiger untergebracht werden als in Bork.
- Vor dem Hintergrund der Flüchtlingsdramen, die sich zurzeit allein auf dem Mittelmeer abspielen, sind die Probleme in und um die Zeltstadt untergeordnet und sollten für eine gute Dorfgemeinschaft wie in Bork zu händeln sein.
- Der Arbeitskreis erwartet, dass die unterschiedlichen politischen Ebenen in Absprache miteinander handeln und es nicht zu politischen Schnellschüssen kommt.
- Wir sind der Ansicht: Die Stadt Selm hat sich bisher immer wieder um ein gutes Miteinander von Flüchtlingen und Bewohnern bemüht. In diesem Bemühen leistet der Arbeitskreis Unterstützung durch den Kleiderladen, durch Einzelberatung von Flüchtlingen aus der Zeitstadt und durch Teilnahme am ehrenamtlichen Deutschkurs.
- Unsere Demokratie toleriert viele öffentliche Meinungen, sie lebt aber auch davon, dass sich die Bürger verantwortlich in Konfliktsituationen zeigen und – soweit möglich – mit gesellschaftlichem Engagement zu einer friedlichen Gesellschaft beitragen.
- Der erste Schritt zum Abbau von Fremdheit ist die Begegnung, deshalb lädt die Stadt Flüchtlinge und Bürger zum Begegnungsfest am Samstag, 19. August um 15.30 Uhr auf dem Gelände des Förderzentrums Nord Waltroper Str. in Bork ein.“
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