Die Wertschätzung für die Musikschule Selm innerhalb der städtischen Politik ist groß. Das hat nicht zuletzt die Ratsdiskussion im Frühsommer dieses Jahres gezeigt. Damals war die Schaffung von Planstellen für Dozentinnen und Dozenten der Musikschule notwendig geworden, die bisher auf Honorarbasis gearbeitet hatten.
Sieben Planstellen wurden schließlich eingerichtet, um die hohe Qualität und den gewohnten Umfang des Unterrichts sicherzustellen. Der Rat erteilte der Musikschule jedoch auch den Auftrag, noch genauer aufs Geld zu schauen. „Es gibt die Vorgabe, 20 Prozent unseres Budgets einzusparen“, erklärte Jutta Röttger, Leiterin Zentrale Dienste bei der Stadt, im Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Kultur, Stadtmarketing und Partnerschaften am 10. Dezember (Dienstag).
91 Euro pro Monat für Einzelunterricht
Beim neuerdings hauptamtlichen Personal sei das nicht möglich, daher sollen die Teilnehmergebühren erhöht werden. Beispielhaft stellte Benedikt Sträter, Leiter des Fokus, die Veränderung beim Einzelunterricht in Stunden à 45 Minuten vor. 2016 kostete dieser 79 Euro monatlich, nach der bislang letzten Erhöhung im Januar vergangenen Jahres 84 Euro, ab dem 1. Februar 2025 sollen es 91 Euro pro Monat sein.
„Das ist schon eine ordentliche Erhöhung und die maximale, die aus unserer Sicht möglich ist“, erklärte Sträter. Der Fokus habe den Auftrag durch den Rat „sehr ernst“ genommen und verschiedene Möglichkeiten geprüft. Auf der Ausgabenseite zu sparen, sei nahezu unmöglich. Zwar seien die Honorare für Dozenten traditionell der größte Kostenpunkt gewesen. Deren Wegfall wird allerdings durch die Bezahlung des hauptamtlichen Personals mehr als ausgeglichen.

Andere Ausgaben, etwa für die Reparatur von Instrumenten oder Transportkosten, seien ohnehin sehr gering. Einen riesigen Beitrag bei der Finanzierung der zentralen Aufgaben der Musikschule leiste ohnehin der Förderverein, der seit 2017 etwa 42.000 Euro an Spenden zusammengetragen habe.
Geschwisterrabatt bleibt
Mit der neuen Gebührensatzung bewege man sich im Vergleich zu umliegenden Musikschulen weiter im „unteren Mittelfeld“, sagte Sträter. Wahrscheinlich erhalten bleibt trotz der Erhöhung die Ermäßigung für Familien oder Geschwister, die an der Musikschule unterrichtet werden. Hier stand der Vorschlag zur Debatte, den Rabatt bei 30 Prozent für alle Schüler ab dem dritten Kind einer Familie zu deckeln. Auf Antrag des fraktionslosen Werner Sell wurde jedoch einstimmig beschlossen, diesen Passus zu streichen. Soziale Ermäßigungen soll es auch weiterhin geben.
Die Gebührensatzung passierte den Ausschuss mit der beschriebenen Änderung, lediglich die UWG-Fraktion enthielt sich bei der Abstimmung. Die Vorlage wandert nun noch vor Weihnachten weiter in den Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschuss (12. Dezember) sowie in den Rat (19. Dezember).