Bereits im August 2022 waren Pläne der Stadt Selm bekannt geworden, den Borker Kreisverkehr Netteberger Straße/B236 am Lidl umzugestalten. Im Frühjahr 2023 sollten die Maßnahmen fertiggestellt sein, hieß es damals von Seiten der Stadt. Doch bislang, mittlerweile ist das Frühjahr bereits vorbei, sind die Bauarbeiten trotzdem nicht angelaufen.
Das hat seine Gründe, wie Thomas Wirth, Dezernent und Leiter des Amtes für Bauen und Planung, in der jüngsten Ratssitzung mitteilte. Zum Hintergrund: Im August 2022 waren die Ortseingangsschilder so verlegt worden, dass der Kreisverkehr jetzt innerorts liegt. Das ermöglicht es formal überhaupt, Zebrastreifen für Fußgänger und die roten Markierungen für Radfahrer aufzubringen. Der Kreisverkehr wird also an allen vier Armen Zebrastreifen und rote Markierungen für die Radfahrer bekommen - so wie die anderen Kreisverkehre an der B236 (Kreisstraße) etwa an der Kreuzung mit dem Sandforter Weg auch ausgestattet sind.
Vorfahrt noch nicht verändert
Geplant waren damals bereits Fußgängerüberwege, Radverkehrsfurten, eine angepasste Beschilderung und eine neue Beleuchtung. Bis dahin gelten weiterhin die alten Verkehrsregeln, auch wenn der Kreisel nun innerorts liegt. „Das bedeutet, die Querenden, also Fußgänger und Radfahrer, müssen Vorfahrt gewähren“, stellte Stadtsprecher Malte Woesmann klar. Solange, bis die Fußgängerüberwege entsprechend beschildert werden.
Wann das nun tatsächlich sein wird, zeichnet sich jetzt ab. „Wir hoffen, dass wir in diesem Jahr noch anfangen können“, berichtete Thomas Wirth. Die Detailabstimmungen mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW in dieser Angelegenheit laufen noch. Wenn die Baustelle allerdings kurz vor Weihnachten eröffnen könnte, werde man angesichts der erwartbaren witterungsbedingten Pause vermutlich erst 2024 mit den Arbeiten beginnen. Doch warum haben sich die Bauarbeiten überhaupt verzögert?

Deckensanierung kommt dazu
Straßen.NRW und die Stadt Selm haben sich dahingehend abgestimmt, dass im Zuge der geplanten Maßnahmen am Kreisverkehr (Zebrastreifen, Fahrradfurten, Bordsteinabsenkung, Beleuchtung) auch die teilweise in einem schlechten Zustand befindliche Fahrbahndecke im Rahmen der Baustelle mit erneuert wird. Dadurch will man eine zusätzliche Baustelle zu einem späteren Zeitpunkt vermeiden. „Durch diese sinnvolle Zusammenlegung verzögert sich der Baustart“, erklärt David Ruschenbaum für die Stadt auf Anfrage.
Radfahrer und Fußgänger leben an dem Kreisverkehr derzeit durchaus gefährlich. Zwar ist die Vorfahrt durch Schilder klar geregelt, Radfahrer und Fußgänger müssen den Autoverkehr durchlassen. Doch meist bremsen die Autofahrer und winken die querenden Fußgänger zuerst durch. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist die Vorfahrt in den Kreisverkehren an der B236 in Selm dann einheitlich geregelt. Die Stadt lässt sich die Maßnahme 80.000 Euro kosten. „Das ist ein wichtiger Schritt für Bork“, meinte Thomas Wirth in der Ratssitzung.
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