Seit 60 Jahren gehen Margit und Max Jakoby ihren Weg gemeinsam. Heute feiern sie ihre Diamanthochzeit im Kreise der Familie und Freunde. Auf einem Geburtstag der Cousine von Margit haben sich die beiden im Oktober 1963 in Castrop-Rauxel zum ersten Mal gesehen. Und nicht mehr aus den Augen gelassen. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, erzählt Margit Jakoby. Ihr Mann ist gebürtig aus Castrop-Rauxel und war als Freund eingeladen. An diesem Abend haben sie zusammen gesessen und sich stundenlang unterhalten. Wenn immer es ging, fuhr er mit seinem Moped jeden Tag nach Selm zu seiner Margit. „Wir sind spazieren gegangen oder haben uns Filme im Kino angesehen“, erinnert sich Margit Jakoby.
Am 20. Februar 1965 heirateten sie standesamtlich und kirchlich in der Notkirche in Selm. Nur kurz wohnten sie in ihrer ersten Wohnung auf der Heide. Am 1. April 1965 wurde Max Jakoby eingezogen nach Lüneburg. Die ersten Wochen kam er gar nicht nach Hause und später nur am Wochenende. „Nur wenn ich zu Hause war, haben wir in unserer Wohnung übernachtet.“ Ansonsten wohnte seine Frau wieder bei ihren Eltern. Die beaufsichtigten auch Tochter Claudia, die zwischenzeitlich geboren wurde. Margit Jakoby arbeitete damals als gelernte Einzelhandelskauffrau in dem Textilgeschäft „Jedermann“.
Reisen in die Berge unternommen
Nach seinem Bundeswehrdienst zog die kleine Familie 1967 nach Castrop-Rauxel in den Ortsteil Habinghorst um. Max Jakoby hatte Klempner und Installateur gelernt, arbeitete jedoch anschließend im Bergbau auf der Zeche Achenbach als Ausbilder. Später wechselte er zur Zeche Minister Stein und Zollverein in Essen. 1986 zog das Ehepaar mit ihrem zweiten Kind nach Selm in das Elternhaus von Margit Jakoby, wo auch schon ihre Großeltern wohnten. Tochter Claudia zog mit ihrem Freund zusammen. Die meisten Umbauten und Ausbauten erledigte Max Jakoby mithilfe von Freunden und Verwandten selbst.
Sie fühlen sich hier wohl und wollen noch lange in Selm wohnen bleiben. „Wir haben eine sehr nette Nachbarschaft“, freut sich Margit Jakoby. Leider erlitt sie im September 2024 einen schweren Schlaganfall. Seitdem ist sie pflegebedürftig, kämpft sich aber zurück zu alter Mobilität und macht bereits kleine Fortschritte. Bis zu diesem Schicksalsschlag war Max Jakoby begeisterter Sportkegler. Seine Frau spielte in einem Damenclub regelmäßig Rommé. Mit dem gesparten Geld besuchten die Frauen viele Hauptstädte in Europa.
An die gemeinsamen Urlaube in den Dolomiten und im Spessart erinnern sich die Jubilare gerne. Besonders im Spessart bestand eine sehr gute Ferienfreundschaft. Als das Bergsteigen und Wandern zu anstrengend wurden, reisten die Eheleute an die Küste von Nord- und Ostsee. Auch die Plöner Seen gehörten zu ihren Zielen. „Ich bin froh, dass wir das alles gemacht haben“, ist Margit Jakoby dankbar. Auch an ihren Hochzeitstagen unternahmen die Eheleute spontan kleine Reisen. „Wir sind immer weggefahren“, sagt Max Jakoby. Doch in diesem Jahr feiert das Ehepaar mit ihren Kindern, Enkelkindern und drei Urenkeln das Ehejubiläum zu Hause und freuen sich auf die Gratulanten und Besuche.