
© Günther Goldstein
Maislabyrinth in Selm: Hof Lünemann hat Motiv für 2021 fast fertig
Bekanntes Maislabyrinth
Mit politischen Themen hat das Maislabyrinth des Hofes Lünemann in Selm-Cappenberg Bekanntheit erlangt. Sogar Greta Thunberg hörte davon. Das Motiv für dieses Jahr ist schon so gut wie fertig.
2009 nahm alles seinen Anfang mit dem Maislabyrinth. Damals mit einer Blume als Motiv. „Das war der Test“, sagt Benedikt Lünemann. Nur ein Jahr später, 2010, wurde das Motiv dann schon komplizierter. Es war der Kulturhauptstadt Ruhr gewidmet.
Greta Thunberg twitterte ein Bild vom Labyrinth
Der Landwirt aus Cappenberg betreibt auf seinem Hof das Café Hof Lünemann. Einmal im Jahr verwandelt er dann das Maisfeld direkt neben dem Hof in ein Labyrinth. 2019 erreichte das Cappenberger Labyrinth bundesweite und internationale Bekanntheit, weil das Motiv einfach perfekt in den Zeitgeist passte:
Damals bestanden die Umrisse des Feldes aus einer Weltkugel und einem Mädchen mit Zöpfen. Benedikt Lünemann hatte es Greta Thunberg und der Bewegung Fridays for Future gewidmet. Die Tagesschau teilte das Bild damals zum Beispiel auf ihren Social Media Kanälen. Sogar Thunberg selbst hörte davon und verbreitete es über ihren eigenen Twitter-Account mit mehreren Millionen Followern.
A crop field in Germany! #FridaysForFuture #ClimateStrike https://t.co/J0eqwPnNPQ
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) July 12, 2019
Dieses Mal geht es um die Corona-Impfung
Wenn das eigene Maislabyrinth plötzlich bundesweite Aufmerksamkeit bekomme, das mache schon ein bisschen stolz, sagt Benedikt Lünemann. Mehr Besucherinnen und Besucher habe er seit dem zwar schon, aber das liege nicht unbedingt an der vielfachen Berichterstattung zu seinem Labyrinth. „Das hängt auch damit zusammen, dass die Menschen in den letzten zwei Jahren ihren Urlaub mehr in Deutschland verbracht haben“, sagt Lünemann. Das Stichwort hier ist Corona. Und genau das ist auch Thema des aktuellen Maislabyrinths. Oder besser gesagt, nicht das Virus selbst, sondern die Impfung dagegen.
„Letztes Jahr wollte ich nichts zum Thema Corona machen“, sagt Lünemann, „das war zu negativ.“ Damals zierten Motive aus europäischen Städten das Maisfeld. 2021 sieht das aber anders aus. Mit der Corona-Impfung und immer mehr Menschen, die geimpft werden, gebe es nun auch ein positives Thema rund um Corona, erklärt Lünemann.
So zeigt das Motiv in diesem Jahr eine Person mit Maske, die eine Impfung erhält, und zeigt das Zeichen der Apotheker. Ganz vollendet ist das Labyrinth aber noch nicht. Zum Beispiel fehlt die Spritze bisher noch. „Wäre das Wetter am Wochenende nicht so schlecht gewesen, wäre es jetzt fertig“, sagt Benedikt Lünemann und lacht. Unwetter am Sonntag hatten das Maislabyrinth von der Vollendung abgehalten. Am Mittwoch aber, wenn deutlich besseres Wetter angesagt ist, hofft Lünemann nun das Bild fertigstellen zu können.
Eröffnung in etwa zwei Wochen
Eröffnet wird das Feld wahrscheinlich in zwei Wochen, das steht noch nicht ganz genau fest. Dann werden auch die Öffnungszeiten klar sein. „Der Mais muss dafür hoch genug sein“, erklärt Benedikt Lünemann. Eigentlich eröffne das Feld sonst pünktlich zu den Sommerferien. Die sind allerdings in diesem Jahr in NRW besonders früh und der Mais ist auch noch nicht ganz so weit wie in den Vorjahren. Wie immer beinhaltet das Labyrinth auch Quiz-Fragen rund um das Thema. Das bedeutet also Fragen zum Thema Impfung.
Da ist wahrscheinlich inzwischen jeder Expertin oder Experte, oder? „Das werden wir sehen“, sagt Benedikt Lünemann und lacht.
Ich bin neugierig. Auf Menschen und ihre Geschichten. Deshalb bin ich Journalistin geworden und habe zuvor Kulturwissenschaften, Journalistik und Soziologie studiert. Ich selbst bin Exil-Sauerländerin, Dortmund-Wohnerin und Münsterland-Kennenlernerin.
