Wer im Sommer ein Wochenenderlebnis samt Familie plant, der war bestimmt schon mal in Cappenberg bei Familie Lünemann. Seit 2009 gibt es an der Borker Straße zwischen Cappenberg und Bork ein Maislabyrinth. Jedes Jahr ist das Thema des Labyrinths ein aktuelles, meist ein politisches. Auch in diesem Jahr hat sich Benedikt Lünemann (39) wieder etwas einfallen lassen für sein Sommerspektakel.
Der Blick von auf das Maisfeld lässt es mehr als erahnen, denn dort steht es geschrieben, oder besser gesagt gemäht: „Demokratie“. Außerdem: eine Kamera, eine Wahlurne, ein Männchen mit einer Sprechblase und ein weiteres mit dem Schild, auf dem „Demokratie“ steht.

Das Maislabyrinth von Benedikt Lünemann ist mittlerweile schon weit über die Stadtgrenzen Selms bekannt. 2019 hatte sich der Cappenberger die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg als Thema ausgesucht, was für ein großes Medienecho sorgte.
2020 war das Thema dann Europa, 2021 die Corona-Impfung und „2022 war das Thema das Gottfriedjahr in Cappenberg in Anlehnung an den Ukraine-Krieg“, sagt Benedikt Lünemann.
„In diesem Jahr haben wir als Familie zusammen überlegt. Wir versuchen ja immer, aktuelle Themen zu nehmen und haben da viel diskutiert, denn es gibt so viele Themen. Die große Verbindung war die Demokratie“, so Lünemann.
So ein Maislabyrinth anzulegen, das klingt ganz schön kompliziert. Aber Benedikt Lünemann weiß sich da zu helfen. „Wir säen ganz normal den Mais aus und dann schneide ich später mit Hilfe einer Wanderapp und dem Smartphone mit GPS den Weg frei“, erklärt er im Gespräch mit der Redaktion.
Wann es genau losgeht mit dem Maislabyrinth für Besucher, kann der 39-Jährige aber noch gar nicht sagen, denn: „Das kommt darauf an, wie gut der Mais in den kommenden Tagen so wächst“, sagt er im Gespräch mit der Redaktion. „Mitte/Ende Juli sollte es aber schon so weit sein“, ergänzt er.
Das Maislabyrinth zieht sicherlich schon viele Besucher an, aber zudem gibt es auch Spiele und ein Quiz mit 20 Fragen, natürlich themenbezogen und vor allem: kindgerecht. Die Kinder sollen so etwas über Demokratie lernen und Spaß dabei haben.

Das Maisfeld soll dann wieder bis Halloween stehen bleiben. Auch wenn teilwiese schon im September Mais gedroschen wird, das Maislabyrinth kommt als letztes weg. „Vielleicht nehmen wir dann irgendwann einfach schon mal ein Männchen weg“, sagt Benedikt Lünemann und lacht. Also bleibt Besuchern noch jede Menge Zeit, den Familienspaß zu testen. Und das machen auch viele, im Schnitt hat die Familie Lünemann bei gutem Wetter pro Wochenende rund 200 bis 250 Besucher.
Und was ist, wenn einer mal den Weg nicht raus findet?
Für diesen Fall übt die Feuerwehr Cappenberg zusammen mit der Drohnenstaffel Werne das Szenario am 25. Juli auf dem Hof Lünemann. Alle sind also für den Ernstfall gut vorbereitet, fürchten muss sich somit niemand. Wem das trotzdem zu aufregend sein sollte, der kann wie immer am Wochenende einfach im Café Lünemann ein Stück Kuchen essen. Dabei verläuft man sich sicher nicht. Das Hofcafé und das Maislabyrinth haben freitags, samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Zu finden ist es an der Borker Straße 73 in Cappenberg.
Gute Nachricht für den Kreis Unna : Artensterben zum Trotz: Weißstörche sind zurück
Junges Paar aus Selm geht gern auf die Jagd: Nur einer von beiden greift auch zur Waffe
Pläne für Mercosur-Abkommen: Selmer Landwirte wünschen sich fairen Wettbewerb