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Kritik an Volksbank in Bork: Kunden bemängeln zu wenig Platz und zu wenig Diskretion
Volksbank
Kurz nach der Eröffnung der neuen Volksbank-Filiale in Bork, kommt von einigen Kunden deutliche Kritik: In den neuen Räumen sei viel zu wenig Platz, von Diskretion könne keine Rede sein.
„Erbost“, das ist das Wort, das die RN-Leserin, die ihren Namen nicht veröffentlicht sehen will, benutzt, wenn sie von der neuen Volksbank-Filiale in Bork an der Hauptstraße spricht. Auch die Leserbrief-Schreiberin Marion Lompa hat die Geschäftsstelle in den großen Neubau schon deutlich kritisiert.
„Als ich aber die Räumlichkeiten mit den Geld- und SB-Automaten betrat, schlug meine Begeisterung schlagartig in enttäuschte Ungläubigkeit um angesichts der Tatsache, dass man hier sage und schreibe einen Geldautomaten für Auszahlungen aufgestellt hat, vor dem sich bereits eine beachtliche Anzahl von Menschen angesammelt hatte... Diskretion aus Platzmangel unmöglich“, hieß es darin.
Um mangelnde Diskretion aufgrund des wenigen Platzes geht es auch der anderen RN-Leserein. Aus ihrer Sicht ist nicht nur der SB-Bereich, sondern auch der Geschäftsbereich viel zu klein geplant. „Jeder spricht von Datenschutz“, sagt sie, dabei sei das dort gar nicht möglich. „Jeder kann mithören, was da gesprochen wird.“ Als sie in der Filiale gewesen sei, habe sie so unfreiwillig mitbekommen, wie ein älteres Ehepaar 10.000 Euro habe abheben wollen.
Volksbank reagiert auf Kritik
Die Kritik der beiden Kundinnen will Martin Potschadel aus dem Vorstand der Volksbank Selm-Bork nicht auf sich sitzen lassen. „Diese Aussage überrascht, da Bargeldabhebungen in unserer Filiale in Bork nur am Geldautomaten möglich sind und eine entsprechende Abhebung daher nicht stattgefunden haben kann“, erklärt er.
Das Thema Diskretion sei der Volksbank sehr wichtig, sagt er: „Die Ausstattung unserer Beratungszimmer - beispielsweise mit Mehrfachverglasung - ist daher darauf abgestimmt, dass keine Gespräche mitgehört werden können. Sofern die Türen geschlossen sind, ist der Schall entsprechend abgeschirmt.“
Das SB-Foyer, das die Leserinnen als zu klein empfinden, sei „großzügig dimensioniert. „Das alte Foyer war mit einer Fläche von 21 Quadratmetern zwar größer, dafür standen aus baulichen Gründen die SB-Geräte näher beieinander. Die Diskretion bei der Bedienung der Geräte ist daher in unserer neuen Filiale höher. Zudem haben wir darauf geachtet, dass die Monitore der Geräte durch die Anordnung sowie durch zusätzliche Verspiegelung bei der Bedienung nicht durch andere Kunden einsehbar sind“, sagt der Volksbank-Vorstand.
„Von langen Warteschlangen kann keine Rede sein“
Auch die Kritik, dass es nur einen Automaten für Auszahlungen gibt, nimmt er so nicht an. „Auch in unserer alten Stelle haben wir nur einen Geldautomaten im Einsatz gehabt, die Anzahl der Geräte haben wir somit nicht verändert“, sagt er. „Ein Automat ist für die Anzahl der Kunden und Verfügungen pro Monat auch völlig ausreichend. Natürlich kann es in Stoßzeiten dazu kommen, dass der Geldautomat gerade belegt ist und Kunden daher eine kurze Zeit warten müssen, von langen Schlangen oder langen Wartezeiten kann allerdings keine Rede sein.“
Kundenbeschwerden liegen der Volksbank zur Filiale in Bork nicht vor, sagt Potschadel. „Im Gegenteil: Wir bekommen aus unserer Kundschaft für unsere neue Filiale sehr viel Zuspruch“, sagt er.
Neue Filiale an der Hauptstraße ist kleiner als die alte an der Bahnhofstraße
Nachweisbar Recht haben die Kritikerinnen aber damit, dass die neue Filiale kleiner ist als die alte an der Bahnhofstraße in Bork. „Die alte Filiale wurde in den 60er-Jahren als ehemalige Hauptstelle der Volksbank Bork gebaut daher gemessen an den damaligen Anforderungen größer dimensioniert. Das Kundenverhalten und auch die eingesetzte Technik hat sich seitdem jedoch stark verändert. Heute werden deutlich weniger persönliche Serviceleistungen durch die Kunden in Anspruch genommen, daher ist in der neuen Filiale auch weniger Fläche erforderlich“, so Martin Potschadel.
Ich mag Geschichten. Lieber als die historischen und fiktionalen sind mir dabei noch die aktuellen und echten. Deshalb bin ich seit 2009 im Lokaljournalismus zu Hause.
