Die Grippewelle hat ihren Höhepunkt erreicht – Erkältungen sind im Familien- und Bekanntenkreis in Selm an der Tagesordnung. Vielerorts fallen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter krankheitsbedingt aus. Umso wichtiger ist es, die eigenen Kinder gut betreut zu wissen, um der eigenen Arbeit nachgehen zu können. Aber wie zuverlässig funktioniert das aktuell?
Pia Althoff von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Ludger kann zumindest so weit Entwarnung geben, dass es in den sechs Einrichtungen zuletzt keine Schließungen gegeben habe, die grundsätzlich die Folge von Personalmangel seien. „Zwar konnte eine ganztägige Schließung von Kindertageseinrichtungen bislang vermieden werden, allerdings kam es in den vergangenen Monaten immer häufiger dazu, dass die Betreuung eingeschränkt werden musste“, so die Verbundleiterin.
Das habe unterschiedliche Ausprägungen: So wurden und werden Eltern unter Umständen gebeten, ihre Kinder möglichst zu Hause zu betreuen – oder die Betreuungsbedarfe sollen konkret mitgeteilt werden, damit der Dienstplan des noch vorhanden Personals exakt auf den Bedarf abgestimmt werden kann. Auch endete die Betreuungszeit an einzelnen Tagen eine halbe bis zu einer Stunde früher. „Zurzeit sind alle Einrichtungen im Betrieb, mitunter mit erheblichem Aufwand, das heißt Mehrarbeit und/oder Unterstützung aus anderen Kitas“, verrät Althoff.
Einschränkungen zur erwarten
„Allerdings ist festzustellen, dass aufgrund einer dünner werdenden Personaldecke, perspektivisch mehr Einschränkungen zur erwarten sind. Insofern ist die größte Herausforderung, eine gelingende Kommunikation der jeweiligen Lage und der Faktoren, die die jeweils aktuelle Situation beeinflussen“, betont Pia Althoff.
Auf eine gute Kommunikation – in beide Richtungen – legt auch Kevin Marquardt großen Wert. Der Einrichtungsleiter der AWO-Kita „Konfetti“ beschreibt die derzeitige Betreuungssituation am Bockmühlenweg so: „Die aktuelle Lage ist ruhig und angenehm. Wir haben eine Normalauslastung, alle Gruppen sind geöffnet und es gibt nur vereinzelnd Krankenfälle bei den Fachkräften.“

Allgemein sei der teilweise hohe Krankenstand aber eine Herausforderung – ebenso wie die damit verbundene Unsicherheit für eine beständige Gewährleistung der Betreuungszeiten.
Ehrlicher Austausch wichtig
„Bisher haben wir aber alle Herausforderungen so gemeistert, dass der Regelbetrieb ohne Einschränkungen aufrechterhalten werden kann“, zeigt sich Marquardt zufrieden mit der Team-Arbeit. „Ich bin sehr froh, dass wir gut mit Fachkräften ausgestattet sind und auf aufkommende Personalknappheit gut reagieren zu können.“
Der Wunsch des Einrichtungsleiters sei es, dass die Kita weiterhin Hand in Hand mit den Eltern und den Kinderärzten zusammenarbeitet, um Krankheitswellen frühzeitig zu erkennen und dementsprechend handeln zu können. „Ein offener und ehrlicher Austausch ist für unseren Betrieb von größter Bedeutung.“