Gut vier Monate ist es her, dass die ersten Bäume im entstehenden Klimawald in Cappenberg gepflanzt worden sind. Nun hat die ein Hektar große Fläche am Cappenberger Damm schon richtig Form angenommen. „Nur noch gut ein Fünftel der Fläche muss bepflanzt werden“, sagt Sandra Menzel. Die ist gemeinsam mit Jesaja Michael Wiegard der Kopf von Selm pflanzt – dem Verein, der den Klimawald im Selmer Ortsteil entstehen lässt.
Erste Schüler vor Ort
Ende April sollen die letzten Bäume gepflanzt werden, hofft Sandra Menzel. Dann haben fast 3000 Setzlinge im Klimawald ihren Platz gefunden – darunter Eichen, Ulmen und Buchen. Unterstützt beim Pflanzen wurde der Verein von Freiwilligen wie Mitglieder vom Selmer BVB-Fanclub. Die halfen auch, als im Oktober der Wildschutzzaun gebaut wurde.
Mitgepflanzt haben auch Schülerinnen und Schüler vom Selmer Gymnasium – im Rahmen eines pädagogischen Projektes. Von diesen soll es künftig mehr geben. Dabei arbeitet der Verein mit den ortsansässigen Schulen, der VHS und auch der Waldschule Cappenberg zusammen. 650 Setzlinge haben die Jungen und Mädchen des Gymnasiums bei ihrem Besuch am Cappenberger Damm gepflanzt. „Wir hatten erst Bedenken, weil 50 Schüler da waren und wir ja nur 25 Schaufeln haben, aber die Organisation, mit der die Jungen und Mädchen an die Arbeit gegangen sind, war super“, so Sandra Menzel.
Gelungene Generalprobe
Der Verein, der sich aktuell noch in der Gründung befindet, hofft auf weitere Projekte mit Kindern und Jugendlichen, denn der Klimawald soll mehr sein als eine Fläche mit Bäumen. „Wir wollen gern weiter netzwerken und mit anderen Partnern Projekte auf die Beine stellen“, blickt Sandra Menzel voraus. Das erste Projekt mit Schülern war ein voller Erfolg, man habe gesehen, dass die Schülerinnen und Schüler Interesse am Klimawald haben, darauf wollen die Verantwortlichen nun aufbauen.
Mit Unterstützung von Freiwilligen soll auch die Hecke um den Wald gepflanzt werden, der den Wildschutzzaun ersetzen soll. „Dafür werden wir nochmal genau so viele Pflanzen in die Erde bringen wie im Kernwald“, sagt Jesaja Michael Wiegard. Bestellt seien diese schon und aufgrund der Verlängerung des Aufforstungsantrages bis Ende 2024 habe der Verein auch ausreichend Zeit, das Projekt zu realisieren.

Langfristige Verantwortung
In gut einem Jahr soll die Hecke dann gepflanzt werden, dann ist das Projekt Klimawald Cappenberg erst einmal beendet. „Mit dem Pflanzen sind wir dann fertig, aber der Wald wird noch weiter unsere Aufmerksamkeit fordern“, so Wiegard. Neben dem Projekt sollen noch weitere in Selm und den Ortsteilen realisiert werden, um die Stadt grüner und ökologisch wertvoller zu gestalten. „Wir haben ganz viele Projekte und Konzepte in der Schublade“, erklärt Sandra Menzel.
Das soll auch weiterhin in Kooperation mit der Stadt Selm und Unterstützern wie der Volksbank passieren, denn der Verein finanziert sich über Spenden. So wird auch der Klimawald Cappenberg finanziert, der gut 20.000 Euro kostet. „Wir haben unsere Spendenzusagen und so können wir alles stemmen. Und wir sind frohen Mutes, dass das auch für andere Projekte so sein wird“, sagt Jesaja Michael Wiegard.
Zuversichtlich sind die Vereinsköpfe auch, weil die Resonanz auf ihre Arbeit positiv ist. „Wir merken in Gesprächen mit den Menschen, auch aus Cappenberg, dass die Leute mittlerweile wissen, was wir machen. Es gibt viel Anlass zu Gesprächen und wir bekommen positive Rückmeldungen“, so Wiegard.