
Waren das nervige Zeiten, als für alle möglichen Anlässe der Weg in ein Corona-Testzentrum nötig war. Als die Schnelltests noch kostenlos durchgeführt wurden, musste es für viele Menschen aber nicht einmal einen Anlass für einen Test geben – ein gutes Gefühl bei einem negativen Ergebnis reichte schon aus.
Das dürfte sich stark gewandelt haben, seit wir dafür zur Kasse gebeten werden und vermutlich auch viele unentdeckte Corona-Fälle zu sinkenden Inzidenzzahlen beitragen. Da wäre es doch genial, wenn wir alle automatisch getestet werden könnten – anonym, ohne Mehraufwand und von zu Hause aus.
Genau das ist schon seit Jahren mithilfe von Analysen unseres Abwassers möglich, wurde bei uns aber lange versäumt. Während Rückstände von Medikamenten oder Drogen schon länger im Klo heruntergespült und anschließend nachgewiesen werden, haben wir uns mit einer Auswertung der Viruslast viel zu viel Zeit gelassen.
Besserer Blick auf Infektionen
Erst seit wenigen Wochen werden die Messergebnisse der Klärwerke im Land regelmäßig im Internet veröffentlicht. Diese Messungen hätten vermutlich einen klareren Blick auf das tatsächliche Infektionsgeschehen ermöglicht als die Zahl der durch offizielle Tests registrierten Corona-Fälle.
Nun gilt es, aus den noch laufenden Abwasser-Forschungsprojekten möglichst detaillierte Erkenntnisse zu ziehen, um bei der nächsten Pandemie – und die kommt bestimmt – besser vorbereitet zu sein.