Kommunalwahl 2020 in Selm

Jugendliche aus Selm bringen Bürgermeisterkandidaten ins Grübeln

Das war eine Premiere: Im Jugendzentrum Sunshine haben Jugendliche die Möglichkeit, ihre Fragen an die Bürgermeisterkandidaten zu stellen. Diese kommen dabei ordentlich ins Grübeln.

Selm

, 24.08.2020 / Lesedauer: 3 min

Coronabedingt befinden sich am Freitagabend, 21. August, zwar nur rund 30 Jugendliche im Jugendzentrum Sunshine, jedoch ist das Interesse, den Bürgermeisterkandidaten Fragen zu stellen sehr groß. Interessierte haben ebenfalls die Möglichkeit, Fragen auf Twitch zu stellen, wo die Veranstaltung live gestreamt wird.

Viele Fragen an die Bürgermeisterkandidaten

Den Jugendlichen liegen an diesem Abend Themen am Herzen, die sie zum Großteil selbst betreffen: Ist es möglich, dass das Jugendzentrum Sunshine in Zukunft länger geöffnet sein kann? Wie soll das Konzept einer Gesamtschule, falls es sie geben wird, überhaupt aussehen? Reichen die Kapazitäten dafür? Wie sieht es mit der Digitalisierung in den Schulen während Corona aus? Das sind nur einige der diskutierten Fragen.

Die fünf anwesenden Kandidaten - Robin Zimmermann von der FDP konnte aus Krankheitsgründen nicht teilnehmen - sind sich fast immer einig. Besonders beim Thema Gesamtschule geraten die Gemüter allerdings aneinander.

Michael Zolda, der für die CDU für das Bürgermeisteramt ins Rennen geht, drückt sich dazu klar und deutlich aus: „Ich sag es ganz konkret: Es wird keine Gesamtschule in Selm geben.“

Der Bürgermeisterkandidat der SPD Thomas Orlowski, plädiert jedoch dafür, genauso wie Wilhelm Gryczan-Wiese: „Ich glaube einfach, dass es auf der Gesamtschule mehr Chancengleichheit gäbe“, sagt er.

Das Jugendzentrum Sunshine ist auch Thema des Fragenhagels. Ein Zuschauer, der das Jugendzentrum regelmäßig besucht, will wissen ob das Sunshine auch länger aufhaben könne. „Ich würde erstmal abwarten, bis die Corona-Pandemie vorbei ist“, so Orlowski.

Gryczan-Wiese erklärt hingegen, dass es dafür mehr Aufsichtspersonen beziehungsweise Paten geben müsse, die Aufsicht führen. „Ich würde mich als Pate sofort bereit erklären“, verkündet er.

Große Neugier auf Personen hinter den Kandidaten

Ein anderer Zuschauer interessiert sich für die Partei von Ralf Piekenbrock. „Die Familienpartei ist ja ziemlich unbekannt“, behauptet der Zuschauer. Um den anwesenden Jugendlichen ein besseres Bild der Familienpartei zu verschaffen, stellt Piekenbrock diese sowie dessen Geschichte vor.

Ins Grübeln bringt die Kandidaten eine Frage aus dem Twitch-Chat. Dort möchte jemand nämlich wissen, warum die Kandidaten denken, dass ausgerechnet sie der richtige Bürgermeister beziehungsweise die richtige Bürgermeisterin seien.

Für Marion Küpper von den Grünen spielt der Klimaschutz eine ganz große Rolle. „Gerade bei Fridays for Future sehen wir ja, dass sich hauptsächlich junge Menschen engagieren. Das ist eine aktive Beteiligung an der Demokratie, die sie hier in Selm auch haben und auch nutzen sollten“.

Die Digitalisierung in den Schulen spaltet ebenfalls die Gemüter der Kandidaten. Zwar sind sich alle einig, dass diese wegen Corona fortschreiten müsse, jedoch weist Gryzcan-Wiese darauf hin, dass sich vor allem Lehrer mit digitalen Medien gar nicht auskennen würden und die Digitalisierung folglich gar nicht fortschreiten könne.

Die Erstwählerinnen Eva Meyerer (links) und Imke Klaes (rechts) nutzen die Veranstaltung um sich ein besseres Bild von den Bürgermeisterkandidaten machen zu können. © Sophie Godelmann

Veranstaltung bietet große Hilfe für Erstwähler

Die 16-jährigen Schülerinnen Eva Meyerer und Imke Klaes dürfen dieses Jahr zum ersten Mal wählen. Für sie ist die Veranstaltung eine große Hilfe, denn bisher konnten sie sich nicht entscheiden, wen sie wählen wollen.Wer für die beiden am überzeugendsten ist, wollen die beiden nicht sagen, jedoch seien sie sich einig, wen sie wählen wollen. „Einige haben zu groß gedacht, das hat man zum Beispiel bei der Gesamtschule gemerkt“, so Meyerer. Ihr und Imke Klaes ist die Umwelt besonders wichtig.

Außerdem finden sie es gut, dass man bei Kommunalwahlen in NRW schon ab 16 wählen darf. „Ich würde es aber auch nicht schlimm finden, wenn das Wahlalter wieder erhöht wird“, sagt Meyerer. Anhand der Veranstaltung habe man aber gesehen, dass sich Jugendliche durchaus für Politik interessieren.

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