Die Corona-Zahlen im Kreis Unna sind wieder stark angestiegen. Er könnte nun bald zum Risikogebiet erklärt werden. © picture alliance/dpa
Coronavirus
Inzidenzwert im Kreis Unna steigt über 50: Was sind die Konsequenzen?
Die Lage im Kreis Unna wird kritisch: Der sogenannte Inzidenzwert ist am Donnerstag auf über 50 gestiegen. Gilt der Kreis jetzt als Risikogebiet? Was sind die Konsequenzen für die Anwohner?
Im Kreis Unna ist die Zahl der Neuinfektionen am Donnerstag so stark angestiegen, dass die rote Corona-Warnstufe erreicht ist: Es gab mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Das hat der Kreis am Donnerstagabend in einer Pressemittelung bekannt gegeben. Was genau die Überschreitung des Grenzwertes für die Menschen im Kreis Unna bedeutet – dazu Fragen und Antworten.
„So weit sind wir noch nicht“, sagt Constanze Rauert, Sprecherin des Kreises Unna, am Abend auf diese Frage. Zwar habe der Kreis die Zahlen selbst errechnet, allerdings plane er keine „Alleingänge“. Am Donnerstag seien erst mal die „entsprechenden Vorbereitungen und notwendigen Abstimmungsprozesse“ angelaufen, hieß es in einer Pressemitteilung. Am Freitag soll dann zusammen mit der Bezirksregierung die Entscheidung fallen. Fest steht aber auch, dass es nicht viel Spielraum gibt: Kreise und kreisfreie Städte, die auf einen Inzidenzwert von über 50 kommen, gelten in Deutschland als Risikogebiete.
Beim RKI stand am Donnerstagabend für den Kreis Unna noch eine viel niedrigere Inzidenzzahl. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?
Die Diskrepanz liegt an einem Übermittlungsfehler. Das hatten sowohl Kreis als auch RKI bereits Anfang der Woche erklärt. „Die Nacherfassung läuft mit der Zielsetzung: So schnell wie möglich. Eine genaue Prognose kann aber nicht gegeben werden, da laufend neue Fälle hinzukommen, die ebenfalls eingepflegt werden müssen“, erklärte der Kreis-Sprecher Max Rolke auf Anfrage der Redaktion. Die Inzidenzzahl von über 50 nach 65 neu gemeldeten Infektionen, die am Donnerstag bekannt wurden, geht zurück auf eigene Berechnungen des Kreises. Auch das sei ein Grund, so Constanze Rauert, warum sich der Kreis vor weiteren Schritten auf jeden Fall bei der Bezirksregierung rückversichern wolle und müsse.
Was hätte es für Konsequenzen, wenn der Kreis Unna als Risikogebiet gilt?
Unter anderem würde sich die zugelassene Teilnehmerzahl von privaten Feiern im öffentlichen oder angemieteten Raum weiter reduzieren. Schon seit Donnerstag liegt sie im Kreis Unna – wegen der Überschreitung der 35-Inzidenzmarke – bei maximal 50 Gästen. In Corona-Risikogebieten sinkt der Maximalwert auf 25 Gäste. Darüber hinaus muss der Kreis weitere Schutzmaßnahmen bestimmen. Wie die genau aussehen, soll am Freitag bekannt gegeben werden.
Was im Moment wahrscheinlich vor allem viele interessiert: Darf man, wenn man in einem Corona-Risikogebiet wohnt, in den anstehenden Herbstferien einfach so innerhalb von Deutschland verreisen?
Das ist tatsächlich gar nicht so einfach, wie seit Mittwoch (7. Oktober) feststeht. Es gibt zwar kein einheitliches Beherbergungsverbot von Bewohnern aus Corona-Risikogebieten. Aber elf von 16 Bundesländern haben sich am Mittwoch in einem Beschluss geeinigt, dass Menschen aus Risikogebieten nur in Hotels, Jugendherbergen, Ferienwohnungen etc. beherbergt werden dürfen, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist. Am Donnerstag (8. Oktober) hat auch Niedersachsen als zwölftes Bundesland ein Beherbergungsverbot angekündigt. Die Bundesländer, die einen Sonderweg gehen wollen, sind Bremen, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.
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