Wohnungsbau und verfügbare Flächen in Selm So haben sich die Zahlen entwickelt

Wohnungsbau und Flächen in Selm: So haben sich die Zahlen entwickelt
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Die Neubaugebiete am Pädagogenweg und am Neuenkamp, das Lutherquartier und natürlich das Wohngebiet am Auenpark sowie das bereits 2020 realisierte Projekt „Wohnen am Campus“: Keine Frage, in Selm hat sich zuletzt einiges getan in Sachen Wohnraumschaffung. Erst kürzlich - im April 2024 - beschloss der Rat zudem die Erweiterung des Baugebietes Fährenkamp, was der Stadt einige weitere Wohneinheiten bescheren dürfte.

Die Bautätigkeit wird also trotz mehrerer bereits abgeschlossener oder aktuell laufender Maßnahmen nicht runtergefahren. Aber wie viele neue Häuser und Wohnungen wurden denn nun überhaupt in den vergangenen Jahren gebaut? Und wie steht es um weitere Wohnraumflächen? Das zeigen Daten des Landesbetriebs IT.NRW und des Regionalverbands Ruhr (RVR).

Betrachtet man die Zahl der fertiggestellten Wohngebäude und Wohnungen im Zeitraum von 2000 bis 2022 stechen drei Jahre heraus: Einen regelrechten Bauboom gab es im Jahr 2000, als stolze 280 Wohnungen - verteilt auf 138 Wohngebäude - fertiggestellt wurden. Auf dem zweiten und dritten Platz folgen die Jahre 2020 (162 Wohnungen) und 2007 (125 Wohnungen), wobei die Zahl der fertiggestellten Wohngebäude in beiden Jahren eher durchschnittlich war. Ihren Tiefpunkt erreichte die Bautätigkeit 2009 (34 Wohnungen) beziehungsweise 2022 (21 Wohngebäude).

Die Daten zeigen zudem: Das Verhältnis von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern hat sich zuletzt deutlich geändert. Bei den im Jahr 2008 insgesamt fertiggestellten 55 Wohngebäuden handelte es sich beispielsweise um 50 Einfamilienhäuser, zwei Zweifamilienhäuser und drei Mehrfamilienhäuser. 2022 war die Bautätigkeit mit insgesamt 21 errichteten Wohngebäuden zwar gering, doch waren darunter neun Einfamilienhäuser, fünf Zweifamilienhäuser und sieben Mehrfamilienhäuser. Durch das Wohnquartier am Auenpark kehrt sich der Trend nun allerdings wieder um. Denn das umfasst 128 Einfamilienhäuser und 82 Eigentumswohnungen.

Grundsätzlich lag die Bautätigkeit in Selm zwischen 2010 und 2020 auf einem stabilen Niveau. Dass es in der Langzeitbetrachtung mal leichte und mal stärkere Schwankungen gibt, ist allerdings nicht ungewöhnlich. Die Gründe dafür können komplex sein, manchmal sind sie aber auch naheliegend und recht simpel: Es mangelt bisweilen an Kapital sowie an Handwerkern und an Platz beziehungsweise Bauland.

Wie es um letzteres bestellt ist, zeigt ein Blick in den im April 2024 veröffentlichten Ergebnisbericht zum Siedlungsmonitoring des RVR. Seit zwölf Jahren erheben die 53 Kommunen der Metropole Ruhr mittlerweile in Zusammenarbeit mit dem RVR umfangreiche Informationen zu den Flächenreserven für Wohnen und Gewerbe sowie zur Bautätigkeit. Der Betrachtungszeitraum des aktuellen Berichts bezieht sich auf die Jahre 2020 bis 2022.

Demnach gab es in Selm zum Stichtag 31.12.2022 insgesamt 17 Hektar Reserveflächen für Wohnbebauung. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Flächen auch kurzfristig zur Verfügung stehen. Schließlich muss zunächst einmal Baurecht geschaffen werden, damit die Bagger rollen können.

Im Vergleich mit den anderen Kommunen des Kreises Unna belegt Selm - gemessen an den Reserveflächen in Hektar - den vorletzten Platz. Lediglich in Schwerte und Holzwickede ist besagte Reserve mit jeweils 15 Hektar noch geringer.

Von 2020 bis 2022 wurden in Selm laut Angaben des RVR 5,4 Hektar Wohnfläche „beansprucht“ beziehungsweise neu bebaut. Schaut man auf den kommunalen Flächennutzungsplan, so standen Ende 2022 lediglich noch 3,6 Prozent der planerisch gesicherten Wohnbauflächen für Neubebauung zur Verfügung. Im Kreisvergleich bedeutet das für Selm einen Platz im Mittelfeld.

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