Preise für gebrauchte Immobilien in Selm So schneidet die Stadt im Kreisvergleich ab

Preise für Bestandsimmobilien: So schneidet Selm im Kreisvergleich ab
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Schöner und weiträumiger wohnen, vielleicht sogar in besserer Lage als bisher – viele Selmer, oder Menschen, die es werden wollen, sind auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Vor allem nach Bestandsimmobilen, denn sie gelten als preisgünstiger als neu errichtete Häuser beziehungsweise Wohnungen. 42 bereits genutzte Häuser stehen aktuell (Stand 13. November) auf der Internet-Plattform immobilienscout24 zum Verkauf.

Vom ländlichen Gutshof mit vier Wohnungen und Weidefläche oder einer Villa „in Top-Lage“ (Kaufpreis jeweils 1,2 Millionen Euro) bis hin zur Doppelhaushälfte, für die man gerade einmal ein Sechstel dieser Summe zahlen muss, reicht das Angebot. Weit geringer ist das Angebot an bereits genutzten Eigentumswohnungen: Gerade einmal acht werden auf der Internet-Plattform aufgeführt. Die Preise variieren dabei zwischen 130.000 Euro und 399.000 Euro. Damit gilt Selm im kreisweiten Vergleich als vergleichsweise billiges Pflaster.

Die Stadt Selm aus der Luft betrachtet
Die Stadt Selm aus der Luft betrachtet © Hans Blossey

Aber wie groß sind die Unterschiede zu den anderen Kommunen wirklich? Das verrät ein Blick in den Immobilienpreisspiegel der LBS für das Jahr 2024. Darin haben Experten unter anderem die Preise für gebrauchte Eigenheime und Eigentumswohnungen beziehungsweise Bestandsimmobilien in mehr als 1000 Städten und Gemeinden in Deutschland ermittelt.

Und das Ergebnis ist in der Tat überraschend – zumindest in einer Kategorie. Bei den freistehenden Eigenheimen landet die Stadt Selm im Kreisvergleich nämlich auf Rang vier. 390.000 Euro ist der am häufigsten gezahlte Preis, den die Fachleute in ihrer Auswertung für Selm fanden.

Preisspanne ist relativ klein

Auf dem ersten Platz liegt Unna mit 485.000 Euro. Das Tabellenschlusslicht ist Bönen mit 285.000 Euro. Die Preisspanne reichte bei den Eigenheimen in Selm von 280.000 bis 525.000 Euro. Das erscheint zwar recht weit, ist aber verglichen mit Städten wie Schwerte und Werne tatsächlich gar nicht so groß. Für das günstigste Eigenheim in Werne wurden in diesem Jahr laut LBS 260.000 Euro gezahlt, für das teuerste sogar 625.000 Euro. In Schwerte kostete das teuerste Eigenheim seinen neuen Eigentümer ebenfalls stolze 615.000 Euro.

Noch besser sieht die Lage in Selm aus, wenn man auf die Reihenhäuser schaut. Dort liegt mit einem Betrag von 230.000 Euro (der am häufigsten gezahlte Preis) Selm auf Platz eins unter den Kommunen im Kreis Unna. Am teuersten sind Reihenhäuser in Lünen – 320.000 Euro sind dort der am häufigsten gezahlte Betrag.

Auch bei der Preisspanne stellt Selm im Hinblick auf Kosteneffizienz alle anderen Kommunen in den Schatten. Für die günstigste Immobilie wurden in Selm dieser Kategorie 145.000 Euro gezahlt und für die teuerste stolze 270.000 Euro. Die teuerste Kommune kreisweit ist auch bei den Reihenhäusern die Lippestadt Lünen - hier reicht die Preisspanne von 220.000 bis 420.000 Euro.

Bei Reihenhäusern unschlagbar

Noch deutlicher setzt sich Lünen – in negativer Hinsicht - von den anderen Kommunen ab, wenn es um Eigentumswohnungen im Bestand geht. Mit einem satten Quadratmeterpreis von 2355 Euro liegt die Lippestadt unangefochten an der Spitze, ist in Sachen bereits genutzte Eigentumswohnungen das teuerste Pflaster im Kreis Unna. Mit 1900 Euro pro Quadratmeter ist Selm – gleichauf mit Holzwickede - die drittgünstigste Kommune. Am günstigsten ist erneut Bönen mit 1425 Euro. Ein Betrag, für den man selbst die günstigste Eigentumswohnung, die in Selm zurzeit auf Immobilienscout zu finden ist, nicht bekommen würde. Für diese müsste man nämlich 200 Euro pro Quadratmeter mehr hinblättern.

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Kriterien zur Preisermittlung

  • Der Immobilienpreisspiegel basiert auf einer Umfrage unter den Immobilienvermittlern von LBS und Sparkasse. Die LBS erläutert in ihrer Analyse „Markt für Wohnimmobilien 2024“ keine Ursachen für Preise in einzelnen Städten. Ein naheliegender Einflussfaktor ist jedoch beispielsweise der Grad der Besiedlung in der jeweiligen Kommune. Bei Städten mit einer hohen Bevölkerungsdichte ist Bauland entsprechend rarer als andernorts. Das Siedlungsflächenmonitoring des Regionalverbandes Ruhr (RVR) belegt diesen Befund für Lünen und Schwerte.
  • Im Immobilienpreisspiegel sind für die einzelnen Kategorien bestimmte Kriterien zugrunde gelegt worden. Bei den Baugrundstücken für Eigenheime handelte es sich um baureife Grundstücke in mittlerer bis guter Wohnlage mit einer Größe von 300 bis 800 Quadratmetern. Die Reiheneigenheime befanden sich in mittlerer bis guter Wohnlage und verfügten über eine Wohnfläche bis ca. 100 Quadratmeter, hatten jedoch keine Garage. Die Eigentumswohnungen befanden sich in mittlerer bis guter Wohnlage, verfügten über drei Zimmer und eine Wohnfläche von ca. 80 Quadratmetern, jedoch nicht über eine Garage oder einen Stellplatz.

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