Großeinsatz für Feuerwehr und Polizei Augenzeugen hindern Brandstifter an der Flucht

Großeinsatz für Feuerwehr und Polizei: Augenzeugen hindern Brandstifter an der Flucht
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Zu einem Großeinsatz wegen eines Feuers in einem Hochhaus an der Selmer Goethestraße im Bereich Jakob-Kaiser-Straße sind Feuerwehr und Polizei in der Nacht von Donnerstag (14. Dezember) auf Freitag (15. Dezember) ausgerückt. Darauf hatten Augenzeugen unsere Redaktion Freitagmorgen aufmerksam gemacht. Laut Zeugen sollte der mutmaßliche Brandstifter auch versucht haben, Bewohner mit einem Messer zu verletzen. Von einem Amoklauf war teilweise die Rede.

Die Unnaer Polizei bestätigte auf Nachfrage einen größeren Einsatz an dem Ort, machte aber keine näheren Angaben dazu mit dem Hinweis, dass die Polizei beziehungsweise der Staatschutz in Dortmund die Ermittlungen übernommen hätte.

Die Dortmunder Polizei dementierte, dass der Staatsschutz involviert sei und gab an, dass es sich wohl um einen Großbrand handele. „Für derartige Katastrophenlagen sind wir halt zuständig“, hieß es - und dass man von einem Messerangriff oder Amoklauf nichts wisse. Und überhaupt liege die Sache jetzt bei der Staatsanwaltschaft, die auch die Pressehoheit habe. Die Staatsanwaltschaft war zunächst für Auskünfte nicht zu erreichen.

Keller brannte

Derweil bestätigte die Feuerwehr den Feuerwehreinsatz in der Nacht. Ein Kellerraum in einem Mehrfamilienhaus an der Goethestraße habe in voller Ausdehnung gebrannt, hieß es. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stießen Flammen aus dem Kellerfenster. Ab circa 1.30 Uhr war die Feuerwehr vor Ort, um den Brand zu löschen. Zwei Menschen mussten den Angaben zufolge mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden.

Im Einsatz waren die Selmer Löschzüge 1 und 2 mit rund 50 Einsatzkräften. Bis in die Morgenstunden waren sie mit den Lösch- und Absicherungsarbeiten vor Ort beschäftigt. Auch eine Drehleiter war in der Nacht im Einsatz. Das war zur Betreuung der Menschen in den oberen Stockwerken des Hochhauses nötig. Wegen der Rauchentwicklung im Treppenhaus konnten die Bewohner der oberen Wohnungen das Haus aus Sicherheitsgründen zunächst nicht verlassen.

Auf frischer Tat ertappt

Wie Augenzeugen vormittags vor Ort sagten, hätten mehrere Männer den mutmaßlichen Täter gestellt und ihn bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Viele Kinder hätten das Ganze mitbekommen. Bei dem Mann handele es sich um einen Familienvater aus der Nachbarschaft.

Diese Aussagen bestätigte die Staatsanwaltschaft am späten Nachmittag im Gespräch mit unserer Redaktion. Danach wurde der mutmaßliche Brandstifter vor Ort in der Tatnacht festgenommen. „Er wurde nach meinem derzeitigen Kenntnisstand beim Zündeln im Keller auf frischer Tat ertappt“, sagte die Staatsanwältin: „Von einem Messer ist mir nichts bekannt. Soweit ich weiß, handelt es sich um einen Familienvater.“

In dem Mehrfamilienhaus wohnen nach Angaben der Staatsanwaltschaft 81 Menschen, darunter nach Informationen unserer Redaktion zahlreiche Familien. Nach Stand der Dinge, so die Staatsanwaltschaft, werde der mutmaßliche Täter am Samstag (16. Dezember) dem Haftrichter vorgeführt: „Dann wissen wir auch mehr.“