Die heißen Temperaturen der vergangenen Wochen haben etliche Menschen in die hiesigen Freibäder gelockt. Bei strahlendem Sonnenschein suchten auch die Selmerinnen und Selmer Abkühlung. Doch nicht immer bleibt der Aufenthalt im Freibad stressfrei.
Derzeit sorgen reihenweise Videos für Aufsehen, die Gewalttaten in Freibädern zeigen: Pöbeleien, Schubsereien am Sprungturm und Massenschlägereien. Auch in Nordrhein-Westfalen hat das Konfliktpotenzial in den Freibädern zugenommen. Dieser Trend scheint im beschaulichen Selm allerdings noch nicht angekommen zu sein.
„Wir haben kein Problem mit Gewalt in unserem Schwimmbad“, sagt Geschäftsführer Markus Jungeilges im Gespräch mit der Redaktion. Seit Beginn der Saison im Bürgerfreibad habe es noch keinen Zwischenfall im Bad gegeben, erklärt er weiter. „Es kommt nur sehr selten mal vor, dass ein Jugendlicher rausfliegt“, sagt der Geschäftsführer. Dass die Sicherheitslage im Freibad so gut ist, sei auch nichts neues, schon immer können sich die Besucherinnen und Besucher auf einen ruhigen Badeaufenthalt vor Ort einstellen. Auch ein Sicherheitsdienst sein noch nie nötig gewesen.

Guter Überblick im Freibad
2022 rückte die Kreispolizeibehörde Unna zu einem Einsatz wegen eines Streits unter Jugendlichen aus, wie Vera Howanietz erklärt. Am Ende handelte es sich um eine Bedrohung. Drei Mal wurden Beamte wegen Körperverletzungen gerufen – allerdings während der Nachtzeit und damit nicht während der Öffnungszeiten. Hinzukommt laut der Pressesprecherin noch ein Einsatz mit verkehrsrechtlichem Hintergrund.
Im Freibad Brambauer sorgen die Verantwortlichen mit einer Beschränkung der Besucherzahlen für mehr Sicherheit unter den Badegästen. In Selm sei das aber keine Option. „Es hat mich überrascht, als ich das erfahren habe“, sagt der Geschäftsführer des Selmer Freibades. In sein Bad dürfen gleichzeitig etwa 1500 Menschen, in Brambauer gerade einmal 800. Da das Selmer Freibad von nahezu allen Stellen gut überblickt werden kann, hat das Badpersonal das Treiben in und den Becken stets gut im Blick und kann im Streitfall schnell eingreifen.
Ruhig zu geht es auch im Naturbad in Olfen, wie Sarah Misch aus der Stadtverwaltung sagt. Auch hier gab es 2023 noch keine Straf- und Gewalttaten, erklärt sie. Auch im vergangenen Jahr seien keine Straftaten zur Anzeige gebracht worden, die sich im Naturbad abspielten. Allerdings seien vereinzelt Hausverbote ausgesprochen worden, nachdem den Anweisungen des Badpersonals nicht gefolgt wurde.