„Sonst schlage ich dir die Zähne aus“ Streit mit ADAC-Pannenhelfer in Selm eskaliert

„Schlage dir die Zähne aus“: Streit mit ADAC-Pannenhelfer eskaliert
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Im heftigen Disput mit einem ADAC-Pannenhelfer sollen drei Männer in Selm ihren Gegner verbal und körperlich angegriffen haben. Vor dem Lüner Amtsgericht gab es nun zwei unterschiedliche Variationen zu einem Thema.

Das vergessene Licht eines Scheinwerfers sorgte am Mittag des 5. April auf einem Parkplatz an der Kreisstraße dafür, dass die Batterie leer war und der Wagen demnach nicht mehr ansprang. Die drei Freunde aus Selm, Holzwickede und Fröndenberg verständigten den ADAC, ein Mitarbeiter rückte an und es kam zum Streit.

Zumindest das steht fest. Den Ärger, so zumindest die Anklage, gab es, als es um den Nachweis einer Mitgliedschaft ging. Der Holzwickeder (50) soll dem „Gelben Engel“ gedroht haben: „Jetzt mach, sonst schlage ich dir die Zähne aus.“ Danach sollen der Selmer (48) und der Fröndenberger (27) den Kfz-Fachmann geschubst haben.

Kofferraum-Klappe auf den Kopf

Jetzt begann der Prozess gegen das Trio, das nicht bereit ist, den Vorwurf der Körperverletzung und Bedrohung auf sich sitzen zu lassen – wobei sich einer von ihnen durch Schweigen verteidigte. Der Angeklagte aus Holzwickede bestritt wiederum, den Pannenhelfer bedroht zu haben.

„Das habe ich nicht gesagt“, beteuerte er. Ja, es habe eine hitzige Diskussion mit gegenseitigen Beschimpfungen gegeben, als der ADAC-Mitarbeiter seinem Kumpel – vielleicht versehentlich – die Klappe seines Kofferraums so auf den Kopf gehauen habe, dass der eine Beule kassiert habe. Aber er habe ihm lediglich gesagt, dass er zusehen solle, dass er wegkomme, bevor das Ganze noch eskaliere.

Der Selmer, der von der Kofferraumklappe getroffen wurde, bestätigte die Version – wobei er nicht von einem Versehen ausging. Und er gab auch zu, den Mann aus Reflex und im ersten Schmerz weggestoßen zu haben. Dazu habe er gefragt: „Was soll das?“ Tatsächlich, so stellte sich heraus, läuft auch gegen den Pannenhelfer ein Ermittlungsverfahren, bei dem offenbar der Ausgang des aktuellen Prozesses abgewartet werden soll.

Überraschende Zeugin

Der ADAC-Mitarbeiter indes verwies auf ein Missgeschick mit der Kofferraumklappe und wiederholte seine Vorwürfe im Wesentlichen. Allerdings gab er auch an, nicht verletzt worden zu sein und auch keine Schmerzen gehabt zu haben. Und damit war der Vorwurf hinsichtlich der Körperverletzung quasi schon vom Tisch. Übrig blieben die Bedrohung und unter Umständen eine Nötigung, wobei es hier um den schweigsamen Fröndenberger geht, der den Gegner regelrecht in dessen Auto geschubst haben soll.

Anfang März wird die Verhandlung fortgesetzt. Dann soll eine unbeteiligte Zeugin, die von den Angeklagten überraschend benannt wurde, Licht ins Dunkel bringen.

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