Fenster öffnen reicht aus: Stadt Selm kauft für Schulen keine Luftfilter

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Fenster öffnen reicht aus: Stadt Selm kauft für Schulen keine Luftfilter

rnCorona an Schulen

In allen Selmer Schulen wurde in den vergangenen Wochen die Luftqualität gemessen. Das Ergebnis: Die Stadt sieht keinen Grund für Nachbesserungen. Eine Schulleiterin sieht das anders.

Selm

, 12.10.2021, 06:46 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie können Schülerinnen und Schüler sinnvoll vor Corona, insbesondere vor den Aerosolen in geschlossenen Räumen, geschützt werden? Vor allem wenn, wie in Aussicht gestellt, die Maskenpflicht am Platz wegfallen sollte? Auch an Selmer Schulen ist das ein großes Thema.

Daher wurden in den vergangenen Wochen mit Hilfe von CO2-Messgeräten, auch CO2-Ampeln genannt, die Luftqualität gemessen. „Diese Geräte werden wechselnd an allen Schulstandorten eingesetzt und kommen dort in allen Räumen zum Einsatz“, heißt es auf Anfrage seitens der Stadt Selm. Die Messgeräte seien durch den Schulträger beziehungsweise durch die Schulen aus Mitteln des Schulträgers angeschafft worden.

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Unterschiedliche Ergebnisse

„Mit den CO2-Messgeräten wollten wir das richtige Lüften ermitteln, sehen ob fünf bis zehn Minuten reichen“, berichtet Katja Knipping, Leiterin der Grundschule auf den Äckern. „Dabei kam es zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen.“ In den meisten Räumen seien die maximal zehn Minuten lange Lüften ausreichend. Vereinzelt habe sich aber gezeigt, „dass das nicht reicht“, wie Knipping sagt. „Es gibt an unserer Schule zum Beispiel Räume, bei denen nicht quergelüftet werden kann.“

Für diese Fälle habe die Stadt Selm zugesagt, nach Lösungen zu suchen in Form von Luftfitergeräten oder anderen, eventuell baulichen, Maßnahmen.

Dabei wäre Knipping froh, wenn sich Luftfiltergeräte vermeiden ließen: „Man muss einfach hingucken“, sagt sie. „Wenn es auch so funktioniert und sich das Geräusch, das die Geräte verursachen vermeiden lässt, ist das gut.“

Seitens der Stadt Selm heißt es unterdessen: „Sowohl die Lehrkräfte als auch die Schülerinnen und Schüler haben bereits nach kurzer Zeit ein Gefühl für die richtigen Lüftungsintervalle bekommen. Entsprechend werden die richtigen Lüftungsintervalle in den einzelnen Klassenräumen gewählt.“ Verena Lipke-Wiesmann, Vorsitzende der Elternpflegschaft an der Grundschule auf den Äckern, findet das „beruhigend“. In der Pflegschaftsitzung habe man darüber gesprochen: Das Lüften, so wie es gehandhabt wird, reicht in den allermeisten Räumen aus. „Es ist gut zu wissen, dass es funktioniert“, so Lipke-Wiesmann.

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Keine Luftfilter nötig

Auf die Räume, in denen es nicht funktioniert, geht die Stadt hingegen nicht ein. „In allen Räumen ist der Luftaustausch mittels Fensteröffnung problemlos möglich“, heißt es in dem Antwortschreiben. „Daher hat und wird die Stadt Selm keine mobilen Luftfilteranlagen anschaffen, da kein Raum die Vorgaben aus dem Förderprogramm erfüllt.“ Stadtsprecher Malte Woesmann bezieht sich dabei auf die Vorgaben des Landes, laut denen Kommunen Fördergelder für Geräte oder Maßnahmen in Räumen nur dann beantragen können, wenn diese nur eingeschränkt belüftbar sind.

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