Kaira Eistel hinter der Bar, die dem Lokal den Namen gibt: An-Bar. © Sylvia vom Hofe

Restaurant-Check

Etwas Urlaubsstimmung an der Kreisstraße: An-Bar serviert nicht nur bunte Getränke

Strand und Meer fehlen, aber „Sex on the Beach“ gibt es auch an der Selmer Kreisstraße. Die Auswahl an Cocktails ist groß in der An-Bar. Wie sieht es aber mit Essen aus?

Selm

, 26.05.2019 / Lesedauer: 4 min

Wie ein echter Sommerabend: Obwohl es fast 20 Uhr ist, taucht die Sonne an diesem Donnerstag noch immer alles in warmes Licht. Gut, dass die An-Bar zwischen Eisdiele und Friseur auch Tische draußen hat - nicht mit Blick aufs rauschende Meer, aber dafür auf den Verkehr der Kreisstraße, die immer noch nicht durchgängig befahrbar ist.

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Auf den zehn Tischen vorm Eingang des An-Hotels mit 20 Zimmern liegen die ausführlichen Cocktailkarten verteilt, keine Spur aber von den Speisekarten. Sind wir hier also überhaupt richtig?

„Food and Drinks“ verkündet der Slogan. Also auch Essen! Wir warten optimistisch ab, bis die junge Bedienung unsere ersten Getränkewünsche aufgenommen hat und werden nicht enttäuscht. Mit Bier und Riesling - mein liebster Mit-Restaurant-Tester und ich können den bunten Getränken nicht so viel abgewinnen - sowie Radler und Aperol-Spritz - dieses Mal sind wir Zwei nicht alleine - kommt zumindest auch eine Karte zum Tisch. Und die ist ausführlicher als wir dachten.

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Die beiden Freunde an unserem Tisch sind gerade erst aus dem Urlaub zurück: Wer will sich schon gleich nach der Landung in Düsseldorf ins raue Alltagsleben stürzen - und in die seit Tagen verwaiste eigene Küche. Nach einer Woche all inclusive haben die beiden zwar keinen großen Hunger, aber Appetit. Sie wählt Tomatensuppe, er eine Bruschetta Klassik gefolgt von – man glaubt es nicht - Currywurst, Pommes, Majo. Die türkische Riviera scheint bei Männern spezielle Sehnsüchte auszulösen.

Mein Mann bestellt Bruschetta mediterran und danach, ganz entgegen meiner Erwartung, nicht etwa ein Schnitzel mit hausgemachter Sauce, sondern einen Big Cheese Burger. Mit ist nach Datteln im Speckmantel und Pasta Rucola. „Was“, fragt die Bedienung. Ich: „Nudeln mit Rucola.“ Sie: „Und die Pasta?“ Egal, jeder Anfang ist schwer, und sie hat heute ihren ersten Tag, wie wir später erfahren.

Ärgerlich ist es dagegen, dass alle am Tisch meine Datteln probieren wollen, und sie ruckzuck weg sind. Die Vorspeisen, auch die Tomatensuppe mit Sahne und Parmesan, schmecken uns.

Meine Pasta lässt danach nicht lange auf sich warten. Mit Kirschtomaten, frischer Rauke und Parmesan garniert, sieht sie bunt und lecker aus und ist es auch. Hoffentlich kommen nicht wieder diese Raubritter mit ihren Gabeln! Der Raubritter, mit dem ich verheiratet bin, schnippelt dagegen eher lustlos an seinem Burger rum. Selbst schuld, denke ich mir. Er ist nun mal kein Burgerfan, dabei standen noch Flammkuchen, Salate und eben Schnitzel zur Auswahl. „Und?“, frage ich. „Sieht aus wie ein Burger, schmeckt wie Burger, ist ein Burger. Nix zu meckern, aber auch nix Raffiniertes. Ein Burger eben“, entgegnet er.

Über die Currywurst mit Pommes nebenan bekommen wir gar keinen Kommentar zu hören. Alles ist urplötzlich weg. Da hatte wohl jemand am Strand von Side kulinarisches Heimweh ins Ruhrgebiet. Diese Currysauce, sagt er, während er sich noch den Mund abwischt, sei wirklich besonders gewesen: so tomatig-fruchtig. Hätte ich auch gerne gekostet, aber zu spät. Das nächste Mal behalte ich alle Datteln für mich.

Moskitos sind nicht immer lästig

Zum Nachtisch bestellt sich die Freundin einen Mojito: diesen Cocktail mit hellem Rum, Limettensaft, Minze, Rohrzucker und viel Eis. Ich denke noch kurz über einen Moskito nach: nicht die kleinen blutsaugenden Dinger, die man nachts mit der Zeitung verfolgt, sondern eines der vielen alkoholfreien Mixgetränke, entscheide mich dann aber doch für einen Pinot Grigio. Einen was? Die junge Bedienung stockt wieder. Die Männer bleiben bei Frischgezapftem, das ist einfacher.

Als es langsam dunkel wird und die Mitarbeiter draußen Kerzen anzünden, erhalten wir zu unserer Überraschung auf Kosten des Hauses Espresso und Cappuccino: als Entschuldigung für kleine Abstriche im Service. Vielleicht auch noch eine Decke? So lässt es sich aushalten, auch wenn das Mittelmeer weit weg ist.

Service

Freundliches Personal, sehr um die Gäste bemüht.

Preis-Leistungsverhältnis

Der Schwerpunkt der an-Bar ist das Mixen von Cocktails. Die begleitenden Speisen liegen meist unter zehn Euro. Nur Jäger- und Zigeunerschnitzel, sowie Gambas liegen mit 11,90 Euro darüber. Damit sind die Preise für das Essen eher im unteren Preissegment anzusiedeln. Die gängigen Getränke, wie Wein, Cola Bier, befinden sich auf dem üblichen Preisniveau. 0,2 l Wein kosteten 4,50 Euro, ein halber Liter Bier 3,60 Euro. Die Cocktailpreise sind mit 5,50 Euro bis zu 7,50 Euro für einen Flying Kangaroo normaler Größe auch nicht zu hoch angesetzt.

Kinderfreundlichkeit

Eine Kinderkarte gibt es nicht, was in einer Cocktailbar auch nicht verwundert. Kaira Eistel, die Hotel und Bar führt, ist aber selbst Mutter von zwei kleinen Kindern (ein Jahr und fünf Jahre) und lässt sich gerne etwas einfallen.

Barrierefreiheit

Die An-Bar mit Schankraum und Theke, Frühstücksraum und Saal ist barrierefrei.

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Fazit

Hier kommt man hin zum Chillen. Bei einem kühlen Getränk entspannen und dabei ein wenig Snacken oder auch etwas mehr. Wer raffinierte Mehr-Gänge-Menüs sucht, ist aber falsch.

Was sagt das Internet

Bei Google wird die an-Bar mit 4,4 von 5 möglichen Bewertungen beschenkt. 38 Rezensionen gibt es bislang. Auch die schlechteste Bewertung vergibt immerhin noch drei Sterne.

Infos zum Restaurant

Adresse: An-Bar, Kreisstraße 63,Selm; Öffnungszeiten: freitags, 17 bis 24 Uhr, samstags, 12 bis 24 Uhr, sonntags, 10.30 bis 13 Uhr montags bis donnerstags, 17 bis 22 Uhr, Tel. (02592) 3773

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