Eine Expertengruppe hat vorgeschlagen, das Bürgerhaus nachts nicht mehr zu beleichten - um Energie zu sparen.

Eine Expertengruppe hat vorgeschlagen, das Bürgerhaus nachts nicht mehr zu beleichten - um Energie zu sparen. © Beate Dorn (Archiv)

Es wird kälter und dunkler: Das tut die Stadt Selm, um Energie zu sparen

rnPolitik in Selm

Auch die Stadt Selm stellt sich auf die Energiekrise ein. Eine Arbeitsgruppe hat jetzt mehrere Maßnahmen vorgestellt - es wird kälter in öffentlichen Gebäuden. Und dunkler.

Selm

, 23.09.2022, 15:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Welt muss Energie sparen - auch Selm. Wie das kurz- und langfristig gelingen kann, darüber hat jetzt auch der Rat der Stadt gesprochen. Vorab hatte sich im Auftrag der Verwaltung dazu schon eine Gruppe von Experten zusammengefunden. „Aufgrund der derzeitigen Energieversorgungssituation ist n der Verwaltung eine Arbeitsgruppe unter Federführung der Zentralen Dienste und mit der Beteiligung von Vertreter/innen des Fokus, des Amtes Jugend, Schule, Familie und Soziales, des Amtes für Stadtentwicklung und Bauen sowie der Freiwilligen Feuerwehr eingerichtet worden“, heißt es in der Vorlage zur Ratssitzung.

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Die kurzfristigen Maßnahmen, die die Arbeitsgruppe vorschlägt, sind wenig überraschend: Büroräume in der Verwaltung und in Schulen sollen nur auf maximal 19 Grad geheizt werden, Klassenräume auf 20 Grad. In Fluren, Foyers, Treppenhäuser etc. schlägt die Gruppe eine Maximaltemperatur von 10 bis 15 Grad vor, in Turnhallen von 17 Grad. Man merkt: Auch die Energiespar-Verordnung der Bundesregierung ist in die Vorschläge-Liste schon eingearbeitet.

Straßenbeleuchtung in Selm

Die Arbeitsgruppe schlägt außerdem vor, die Außenbeleuchtung repräsentativer öffentlicher Gebäude - zum Beispiel des Bürgerhauses - abzuschalten. Ein anderes wichtiges Thema ist die Straßenbeleuchtung. Hier prüft die Verwaltung gerade, inwieweit es möglich ist, die Betriebszeiten einzuschränken. Erst mal, so sagte es Bürgermeister Thomas Orlowski in der Ratssitzung, müsse da die rechtliche Lage geklärt werden. Stichpunkt Sicherheit.

Eine zweite Frage ist dann die technische Umsetzbarkeit. Noch sei es so, dass eine Umstellung händisch erfolgen müsste - also jede einzelne Laterne geöffnet werden müsste, wie Baudezernent Stephan Schwager erklärte. „Das müssen wir uns noch mal ganz genau anschauen“, sagte er. Eine Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED ist laut Expertengruppe bereits beantragt.

Heizungsprüfungen

Auch im Feuerwehrhaus und im städtischen Gymnasium sollen kurzfristig LED-Lampen installiert werden - das schlägt die Arbeitsgruppe als mittelfristig umsetzbare Maßnahme vor. Auf dieser Liste stehen noch weitere Dinge. Zum Beispiel jährliche Heizungsprüfungen und -optimierungen oder ein verpflichtender hydraulischer Abgleich der Heizungsanalgen in öffentlichen Gebäuden. Auch weitere PV-Anlagen sollen installiert werden.

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Konkreter wurden die Pläne in der Ratssitzung noch nicht. Aber: Die Politik hat der Verwaltung durch ihren einstimmigen Beschluss mit auf den Weg gegeben, alle von der Arbeitsgruppe aufgezählten Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs umzusetzen.

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