
© Wilco Ruhland
Einbrecher hinterlassen Kothaufen vorm Vereinsheim, anstatt etwas zu stehlen
Einbruch
In das Vereinsheim des PSV Bork Fußball wurde am Wochenende von Unbekannten eingebrochen – nicht zum ersten Mal. Anstatt etwas mitzunehmen, ließen die Einbrecher diesmal etwas Unschönes da.
Eine unschöne Entdeckung machten Mitglieder des PSV Bork Fußball am Sonntag an ihrem Vereinsheim. Wie die Polizei mitteilt, hielten sich mehrere unbekannte Personen in der Nacht zu Sonntag, 24. März, auf der Terrasse des Vereinsheimes an der Waltroper Straße auf. „Sie hinterließen dort zahlreiche Schnapsfläschchen und Zigarettenkippen“, schreibt die Polizei.
Doch damit nicht genug. Sie schlugen die Scheibe einer Terrassentür ein und brachen in das Heim ein. Dort entwendeten sie Toilettenpapier. „Dieses wurde zusammen mit einem Kothaufen auf der Terrasse gefunden“, teilt die Polizei mit. Eindeutig menschlichen Ursprungs, wie Bodo Hicking, Vorsitzender des Vereins auf Anfrage der Redaktion bestätigt.
„Das ist in meinen Augen pure Zerstörungswut“
„Weggekommen ist an sich nichts“, sagt Hicking. Schließlich konnte auch das entwendete Toilettenpapier wiedergefunden werden – wenn man sich das wahrscheinlich auch gerne erspart hätte.

Die Einbrecher schlugen eine Scheibe der Terassentür ein. © Wilco Ruhland
Tatsächlich hat der Verein schon häufiger mit Einbrüchen in das Vereinsheim Erfahrung machen müssen. So richtig erklären kann sich Bodo Hicking das nicht. „Der Nutzen für Einbrecher geht gegen null“, meint er.
„Im Vereinsheim werden keine Wertsachen aufbewahrt. Dort einzubrechen macht gar keinen Sinn. Das ist in meinen Augen pure Zerstörungswut“, sagt Hicking. Was könne man dort schon erbeuten, „vielleicht eine Kiste Bier oder Cola“, gibt er zu bedenken.
Lebensmittel als Ziel von Einbrechern
Doch gerade Lebensmittel seien tatsächlich häufiger das Ziel von Einbrüchen in Vereinsheime, erklärt Vera Howanietz, Polizeisprecherin des Kreises Unna. „In den meisten Fällen geht es darum, dass man dort Getränke und Lebensmittel finden kann“, sagt sie. „In diesem Fall sah es so aus, dass tatsächlich nach Toilettenpapier gesucht wurde“, schätzt Howanietz.
Einbrüche mit unschönen Hinterlassenschaften, habe es zudem „schon immer gegeben, auch bei Wohnungseinbrüchen“, erklärt die Polizeisprecherin. Der Straftatbestand sei hier allerdings der Einbruch und somit ein schwerer Fall von Diebstahl. Dabei sei erst einmal unerheblich, ob wirklich etwas gestohlen wurde: „Schon der Versuch ist strafbar“, sagt Howanietz.

Kippenstummel waren noch die harmlosere Verschmutzung auf der Terasse des Vereinsheims. © Wilco Ruhland
Sie meint auch, dass Vereinsheime selten stark überwacht seien. Das macht sie erst recht zum leichteren Ziel.
Videokamera hat nichts aufgenommen
Das Vereinsheim des PSV Bork hat aufgrund der Erfahrung mit Einbrüchen in einem der Innenräume immerhin eine Videoüberwachung - etwas aufgenommen hat die Kamera in der Nacht zu Sonntag aber nicht. „So weit sind die Einbrecher gar nicht vorgedrungen“, meint Hicking. „Die haben sich wohl nur etwas in der Kabine aufgehalten“, schätzt der Vereinsvorsitzende.
Und der Kothaufen? „Man darf sich das nicht so vorstellen, dass die ganze Terrasse voll war“, sagt Hicking. So ein Einbruch plus Hinterlassenschaft sei natürlich sehr ärgerlich. Aber: „Wir haben auch schon Schlimmeres erlebt – vor fünf Jahren waren mal die Wände beschmiert.“
Baujahr 1993, gebürtig aus Hamm. Nach dem Germanistik- und Geschichtsstudium in Düsseldorf und dem Volontariat bei Lensing Media in der Stadtredaktion Dortmund gelandet. Eine gesunde Portion Neugier und die Begeisterung zum Spiel mit Worten führten zum Journalismus.
