Drohendes Hallenbad-Aus in Selm Bürgermeister und Betreiber führen erste Gespräche

Drohendes Hallenbad-Aus: Bürgermeister und Betreiber führen Gespräche
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Die Zukunft des Hallenbads in Selm ist nach wie vor offen. Anfang November 2024 hatte Simon Ferkmann, der Geschäftsführer des 4-elements am Sandforter Weg, angekündigt, dass das Hallenbad nach derzeitigem Stand 2025 schließen müsse. Bürgermeister Thomas Orlowski offenbarte, dass es deutlich unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich der finanziellen Unterstützung durch die Stadt bei einer möglichen Sanierung gibt.

In der bislang letzten Ratssitzung am 19. Dezember hatte der Bürgermeister dann auf Anfrage der CDU angekündigt, sowohl mit dem Betreiber als auch Vertretern aus der Politik in einem Arbeitskreis Gespräche zu führen. Stadtsprecher Malte Woesmann antwortet dazu am 3. Februar auf Anfrage dieser Redaktion: „Ein erstes Abstimmungsgespräch des Bürgermeisters mit Herrn Ferkmann hat bereits stattgefunden, ein zweites wird zeitnah unter Beteiligung von Vertretern der Politik, der Verwaltung und Herrn Ferkmann erfolgen. Es wird ein ergebnisoffenes Gespräch im Hinblick auf die Zukunft des Hallenbades sein.“ Priorität für die

Stadtverwaltung sei demnach, dass unter anderem das Schulschwimmen, Schwimmkurse oder Angebote für Vereine weiterhin angeboten werden können.

Das helle Gebäude des 4-elements am Sandforter Weg in Selm ist zu sehen.
Im 4-elements am Sandforter Weg gibt es neben dem Hallenbad auch ein Fitnessstudio, eine Saunalandschaft und eine Physiotherapiepraxis. © Carina Bergmann

Kommunikation im Juli gestoppt

Das bedeutet also zumindest eine Wiederaufnahme der Kommunikation, die es laut Aussagen des 4-elements-Geschäftsführers aus dem November seit dem vergangenen Sommer nicht mehr gab. Bürgermeister Thomas Orlowski und weitere Vertreter der Stadt hätten ihm im Juli mitgeteilt, dass die Stadt seinen Vorschlag einer privatwirtschaftlichen Instandsetzung des Bades mit entsprechender finanzieller Unterstützung nicht weiterverfolgen werde.

Zu den aktuellen Entwicklungen und den Aussagen des Bürgermeisters in den Ratssitzungen Ende 2024 hat sich Simon Ferkmann auf Anfrage dieser Redaktion vom 29. Januar (Mittwoch) bislang leider nicht geäußert. Zu Wort meldete sich dagegen Ratsmitglied Heiko Buchalik (fraktionslos) mit einem längeren Beitrag im sozialen Netzwerk Facebook. Er fordert darin neben einer längeren Zusammenfassung der bisherigen Situation unter anderem: „Diese Diskussion sollte jetzt sachlich und faktenbasiert geführt werden – und nicht erst in mehreren Monaten. Angesichts des bevorstehenden Kommunalwahlkampfs besteht jedoch die Gefahr, dass das Thema politisch instrumentalisiert wird. Diese Debatte darf jedoch weder auf Kosten der Schüler und Bürger verschoben noch populistisch ausgeschlachtet werden.“

Millionen nun für Freibad

Ursprünglich wollte die Stadt das zwar gepflegte, aber in die Jahre gekommene Hallenbad aus privater Hand zurückerwerben, um es mit öffentlichen Mitteln zu sanieren. Dafür hatte Selm beim Bund Fördermittel beantragt und erhalten: rund drei Millionen Euro – zu wenig, wie sich schnell herausstellte. Die Verantwortlichen entschieden sich, statt des Hallenbades am Sandforter Weg lieber das Freibad an der Badestraße zu sanieren: ein Projekt, das 2026 umgesetzt werden soll.