Diebesbande steht vor Gericht Täter sollen 50 Einbrüche in sechs Monaten begangen haben

Diebesbande steht vor Gericht: 50 Einbrüche in sechs Monaten
Lesezeit

50 Wohnungseinbrüche quer durchs Ruhrgebiet, durchs Münsterland und Rheinland. Darunter auch in Selm, Dortmund, Bochum, Schwerte und Unna. Dafür muss sich ein albanisch-deutsches Quartett seit Montag vor der 8. Großen Strafkammer des Landgerichts Münster verantworten. Die Männer sind 36, 39, 47 und 53 Jahre alt. Der Älteste stammt aus dem Kosovo, kam 1992 nach Deutschland und hat einen deutschen Pass. Die drei anderen wurden in Albanien geboren und haben auch diese Staatsangehörigkeit. Für sie musste das Gericht einen Dolmetscher bestellen.

Die Staatsanwaltschaft legt den Angeklagten eine lange Einbruchsserie von August 2023 bis Februar 2024 zur Last. Die drei Albaner sollen die Taten in wechselnder Besetzung und teilweise auch mit weiteren Unbekannten oder gesondert verfolgten Männern begangen haben. Der 53-Jährige soll Beihilfe geleistet haben. So mietete er am 22. August einen VW Golf, mit dem die Männer laut Anklage zu den Tatorten aufbrachen.

Ausgangspunkt war in der Regel Bochum, wo zwei der Angeklagten einen festen Wohnsitz hatten. Startzeit war meist bei Einbruch der Dunkelheit. Die Täter kamen über Terrassen, Kellertüren oder rückwärtige Fenster in die Häuser, indem sie die Türen und Fenster aufhebelten.

Im Innern untersuchten sie die Räume und nahmen Bargeld, Schmuck, Uhren und Münzen mit. An schwereren Dingen waren sie nicht interessiert. Zwischen dem 6. und 8. Dezember 2023 war Selm an der Reihe, am 9. Dezember Unna, am 25. Dezember Schwerte und kurz vor Silvester mehrfach Dortmund.

Einbrecher weckten schlafenden Mann

Am häufigsten taucht Bochum als Tatort auf, sowohl am Anfang als auch am Ende der Serie. Die wurde am 5. Februar 2024 jäh gestoppt. Denn während die Täter zuvor nie auf Bewohner der Häuser trafen, war das an diesem Tag anders. Sie weckten einen schlafenden Mann, ergriffen die Flucht, wurden aber kurz danach von der Polizei ergriffen.

Seit dem 6. Februar sitzen sie in Hamm, Bochum, Dortmund und Münster in Untersuchungshaft. Bei ihren 50 Taten in 27 verschiedenen Städten sollen die Angeklagten Beute im Gesamtwert von 150.000 Euro gemacht haben. Das ergibt sich aus der Summe der Einzelfälle, wie die Staatsanwältin am Montag vortrug.

Dazu kommt nochmal ein fünf- oder sechsstelliger Betrag, wenn man die Sachschäden addiert, die bei den Einbrüchen entstanden. Die genauen Beträge werden sich im Laufe der Beweisaufnahme ergeben. Die beginnt am Donnerstag, 8. August, mit einer ganzen Reihe von Geschädigten, die als Zeugen gehört werden.