Letzten Tage der Sehstation in Selm sind gezählt So teuer wäre die Reparatur

Die letzten Tage der Sehstation sind gezählt: So teuer wäre die Reparatur
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Seit vier Jahren steht sie im nördlichen Teil des Auenparks: die Sehstation. In wenigen Tagen wird das große begehbare Kunstwerke in Form einer historischen Fotokamera allerdings Geschichte sein. Die Stadt Selm will das Kunstwerk zeitnah, voraussichtlich noch im November, abbauen lassen.

Die Sehstation weise große Schäden an der tragenden Holzkonstruktion auf, hatte die Verwaltung vor wenigen Tagen informiert. Das Kunstwerk ist bereits gesperrt, Bauzäune ziehen sich rings herum und sollen ein Betreten verhindern. Reparieren lassen, will die Stadt die Sehstation nicht mehr. Denn das würde eine höhere fünfstellige Summe kosten, teilt Stadtsprecher Malte Woesmann auf Nachfrage mit. Das mache die Reparatur unwirtschaftlich.

Die Sehstation war ein Geschenk der Regionale-2016-Agentur an die Stadt Selm. Von 2008 bis 2010 tourte das meterhohe Kunstwerk durch verschiedene Städte in NRW. 2016 wurde es in Selm am Campus aufgestellt. 2019 zog die Holzkamera dann in den Auenpark um.

„Sicherheitsaspekte“ entscheidend

Die Entscheidung, dass Selm nun ein bekanntes Symbol verliert, hat der Verwaltungsvorstand der Stadt getroffen. In dem Gremium sitzen der Bürgermeister Thomas Orlowski, die Beigeordnete Sylvia Engemann, die zweite allgemeine Vertreterin (Jutta Röttger) und der Leiter des Dezernats III Thomas Wirth. Den Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschuss der Stadt informierte der Bürgermeister am 9. November über die Entscheidung. „Grundlage der Entscheidung sind Sicherheitsaspekte und wirtschaftliche Gründe“, teilte Malte Woesmann jetzt mit.

Die Sehstation war ein Geschenk der Regionale-2016-Agentur an die Stadt Selm. Derzeit darf das Kunstwerk nicht mehr betreten werden.
Die Sehstation war ein Geschenk der Regionale-2016-Agentur an die Stadt Selm. Derzeit darf das Kunstwerk nicht mehr betreten werden. © Arndt Brede

Seit das hölzerne Kunstwerk in Selm steht, sei sie regelmäßig gewartet worden, erklärt der Stadtsprecher. Vor der Aufstellung im Auenpark vor vier Jahren habe man die Sehstation einer Generalüberholung unterzogen. Auch Sichtprüfungen und kleinere Reparaturen seien durchgeführt worden. Einen neuen Anstrich hatte die Sehstation nach Angaben der Stadt bei der Aufstellung am Campus am Sandforter Weg 2016 bekommen. Im Anschluss sei nach Bedarf auch im Auenpark nachgestrichen worden.

Die bunte Farbe ist noch da, wurde an manchen Stellen aber beschmiert. Das Holz des Kunstwerks sieht verwittert aus. Die Tage der Sehstation in Selm sind gezählt. Der Auenpark verliert damit einen bunten Hingucker.