Ein Beamtenjob gilt als sicher und gut bezahlt. Gerade die Stadtspitzen verdienen nicht schlecht. Ist das wirklich so? Und wovon hängt das ab? Oder verdienen alle Bürgermeister und Dezernenten gleich viel? Wir haben einen Blick in den Verwaltungsdschungel gewagt und haben herausgefunden, wer was verdient.
Die Stadtspitze, bei dem Begriff denkt man natürlich sofort an den Bürgermeister. In Selm: Thomas Orlowski. Aber was verdient ein Bürgermeister in einer Stadt wie Selm? Das hängt vor allem damit zusammen, für wie viele Menschen er das Oberhaupt der Stadt ist. In Selms Fall sind es rund 27.000.
Gehaltstechnisch ordnet sich Thomas Orlowski damit ein in die Besoldungsgruppe B4. Laut der Eingruppierungsverordnung des Landes NRW verdient der Selmer Bürgermeister 9158,52 Euro - seit dem 1. Dezember 2022. Da hat es eine Erhöhung der Besoldung um 2,8 Prozent gegeben. Davor hatte Thomas Orlowski 8786,07 Euro verdient. Bei den angegebenen Gehältern handelt es sich um das Grundgehalt. Ist ein Bürgermeister bereits in seiner zweiten Amtszeit wird zu dem Grundgehalt nach Ablauf einer vollen Amtszeit ab Beginn einer zweiten Amtszeit eine nicht ruhegehaltfähige Zulage gewährt. Die Zulage beträgt 8 Prozent des Grundgehalts.
Lünen Spitzenreiter
Zum Vergleich: In einer Stadt mit wesentlich mehr Einwohnern, kommt der jeweilige Bürgermeister in eine höhere Besoldungsgruppe. Beispiele dafür sind Werne und Lünen. In Werne liegt die Einwohnerzahl bei 31.339, damit liegt die Eingruppierung bei der Besoldung bei B5. Heißt Wernes Bürgermeister Lothar Christ verdient 9732,99 Euro.
In Lünen bekommt Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns sogar noch mehr, da die Einwohnerzahl bei 86.376 liegt und somit in der Besoldungsgruppe B7. Diese ist erreicht, wenn eine Stadt zwischen 60.001 und 100.000 Einwohnern hat. In der Besoldungsstufe B7 verdienen Bürgermeister aktuell 10.803,17 Euro Grundgehalt.

Doch eine Stadtspitze besteht nicht nur aus dem Bürgermeister. In Selm gibt es noch eine Beigeordnete, Sylvia Engemann. Sie leitet das Dezernat II (Finanzen und Jugend, Schule, Familie, Soziales). Hier wird es wieder etwas schwieriger, genau festzustellen, was sie verdient.
Laut Eingruppierungsverordnung des Landes NRW gehört Sylvia Engemann in die Besoldungsgruppe A15/A16. Und hier entscheidet wieder die Einwohnerzahl: Da sie bereits in ihrer dritten Amtszeit ist und die Einwohnerzahl mit knapp 27.000 über die Mitte der Eingruppierung der Einwohnerzahl geht, darf sie nach A16 besoldet werden. Die kleinste Eingruppierung liegt bei A16 bei 6202,36 Euro. Je nach Erfahrungsstufe erhöht sich diese Summe wieder.