Stiftskirche Cappenberg

Schadstoffbelastung: Chorgestühl in Cappenberger Stiftskirche ist gesperrt

Noch vor der Renovierung der Cappenberger Stiftskirche wird ein Teil der Kirche gesperrt. Der Grund ist die Entdeckung einer erheblichen Schadstoffbelastung.

Cappenberg

, 28.06.2019 / Lesedauer: 2 min

Bei Konzerten könnten die Besucher der Stiftskirche nun nicht mehr im historischen Chorstuhl Platz nehmen. © Günther Goldstein

Eine Recherche in den Archiven zur Stiftskirche Cappenberg ist der Grund dafür, dass ein Teil der Kirche nun gesperrt werden muss. Die Archivrecherche erfolgte in Vorbereitung zur großen Sanierung die ab 2020 beginnen soll.

„Im Zuge dieser Recherchen traten Hinweise auf eine mögliche Belastung des Chorgestühls mit Schadstoffen zutage, zurückgehend auf eine Generalinstandsetzung in den Jahren 1986/87“, schreibt die Bezirksregierung Arnsberg in einer Pressemitteilung.

Man habe „eine erhebliche Schadstoffbelastung des Chorgestühls“ festgestellt. „In den 80er Jahren gab es eine größere Renovierung, bei der Pilze und andere Schädlinge bekämpft wurden“, sagt Pater Gregor Pahl auf Anfrage. Das damals benutzte Insektizid steht im Verdacht Krebs zu erregen.

Die Bezirksregierung untersagt die Nutzung des Chorgestühls

Die Bezirksregierung Arnsberg habe daher, stellvertretend für das Land Nordrhein-Westfalen als Eigentümer, die Nutzung des Chorgestühls bis auf weiteres untersagt. Ein Kontakt des Holzes mit der Haut sei zu vermeiden.

Das bedeutet, dass das Chorgestühl im östlichen Teil der Kirche den Besuchern nicht zur Verfügung steht. „Normalerweise können die Besucher dort auch Platz nehmen“, erklärt Pahl. Gerade im Sommer könne aber der Hautkontakt insbesondere nicht ausgeschlossen werden.

Für die Gottesdienste, die Dauerausstellung des Kreises Unna oder Konzertveranstaltungen habe das aber keine Auswirkungen. Die Türen rechts und links vom Chorgestühl würden geschlossen.

Das Hauptschiff kann weiter benutzt werden

Eine Nutzung des Hauptschiffes sei aber weiter möglich. Die Ergebnisse einer ebenfalls durchgeführten Raumluftanalyse seien unbedenklich gewesen und hätten entsprechende Grenzwerte deutlich unterschritten. „Daher gibt es kein Problem mit der Atemluft“, sagt Gregor Pahl.

„Eine Dekontamination im Zuge der anstehenden Restaurierung – und damit die weitere gefährdungsfreie Nutzung scheint möglich und ist derzeit in Planung“, teilt die Bezirksregierung weiterhin mit. Die Stiftskirche soll zum Jubiläumsjahr 2022 fertig renoviert sein.