Zu Besuch im neuen Burger-Restaurant „Kunstwerk“ in Selm Viele Bilder und besondere Ideen

Zu Besuch bei „Kunstwerk“: Viele Bilder und besondere Ideen
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Einen Tag vor der offiziellen Eröffnung ist am Freitagabend (16. August) einiges los im neuen Restaurant Kunstwerk am Campus in Selm. Rund 70 geladene Gäste um Bürgermeister Thomas Orlowski, Landrat Mario Löhr und Künstler Alfred Gockel testen quasi schon einmal die Fertigkeiten der neuen Mitarbeiter in dem Burger-Restaurant. Grund genug, mal zu testen, welche geschmacklichen und sonstigen Erfahrungen man im gastronomischen Angebot in der neuen Mehrzweckhalle sammeln kann.

Beim Gang durch die Eingangstür fällt der Blick zunächst auf das riesige Bild eines Elefanten. Auch im weiteren Restaurantbereich hängen interessante Malereien an den Wänden, die dem Namen des Lokals gerecht werden. Vertreten ist auch der gebürtige Selmer Alfred Gockel. An den Tischen verschiedener Größe sitzt man auf bequemen Stühlen und erhält nach kurzer Zeit die Speisekarte. Für die bessere Übersicht findet man dort neben den etwa 20 Burgern jeweils die Fleischsorte (also Rind, Schwein oder Hähnchen) bzw. die drei Burger ohne Fleisch. Und die Namen sind durchaus kreativ. Von „Burger ohne Käse“ über den „Kikeriki“ zur „Knallerbse“.

Ich entscheide mich zunächst für eine Apfelschorle der naturtrüben Variante, für Freunde alkoholischer Getränke gibt es aber auch eine detaillierte Cocktailkarte. Eine Tischnachbarin entscheidet sich etwa für den rot schimmernden Münsterländer Aperitif „Amérie“. Bis die Bedienungen die bestellten Getränke auf ihrem elektrischen Gerät gefunden und eingetippt haben, dauert es etwas.

Während wir unsere Getränke erhalten, wird etappenweise Essen bestellt. Ich habe mich für den Burger mit dem klangvollen Titel „Zum goldenen Hühnchen“ mit einer heißen Kartoffel als Beilage entschieden.

Frank Hewel und sein Team kümmerten sich um die Bewirtung der Gäste.
Frank Hewel und sein Team kümmerten sich um die Bewirtung der Gäste. © Bastian Becker

Wayne-Burger muss warten

Durch die offenen Türen dringt frische Luft an diesem lauen Sommerabend ein, die Mitarbeiter in schwarzen Hemden und roten Schürzen sind aktiv. Gastronom Frank Hewel steht selbst hinter der Theke und koordiniert das Geschehen. Während ich durch einen Strohhalm noch an meinem Getränk nippe, werden an den anderen Tischen die ersten Burger serviert. Im Laufe des Abends wird auch die Musik im Hintergrund etwas lauter gedreht. Bis ich in meinen Burger beißen kann, dauert es aber noch mehr als eine Stunde, laut dem Geschäftsführer ist das aber der besonderen Situation geschuldet.

„Hier der John-Wayne-Burger?“, fragt ein Kellner freundlich, als ich dankend verneine, wandert dieses Exemplar wieder zurück in die Küche. Während meine Tischnachbarn bereits die Burger loben („sehr gut gewürzt und saftig“) und einige sich nach ihrer Mahlzeit in den großzügig gestalteten Außenbereich begeben haben, trinke ich noch das eine oder andere Glas.

Das Menü des Redakteurs an diesem Abend: Der Burger "zum goldenen Hühnchen" samt heißer Kartoffel.
Das Menü des Redakteurs an diesem Abend: Der Burger "zum goldenen Hühnchen" samt heißer Kartoffel. © Bastian Becker

Scharfer Abgang überzeugt

Dann trifft auch mein Essen ein und wie an den anderen Tischen beobachtet wird eine reichliche Portion serviert. Burger und Beilage kosten zusammen 17,40 Euro. Bei den Rindfleischburgern besteht die Möglichkeit, zwischen drei Pattygrößen (180, 360 oder 540 Gramm) zu wählen, ein solcher Riesenburger kostet dementsprechend auch rund 30 Euro.

Zurück zu meinem Gericht: Das Brötchen könnte vielleicht etwas knuspriger sein, das Hähnchenfleisch ist dafür genau das und in Verbindung mit frischen Gurken, Tomaten und Salat wirklich köstlich. Die bereits von anderen Gästen beschriebene Würzung sorgt für eine Schärfe im Abgang, für die man besser noch etwas Getränk in Reserve haben sollte. Die Ofenkartoffel mit frischer Sourcream sorgt für einen gelungenen geschmacklichen Kontrast. Auf die Frage der Kellnerin „Hat sich das Warten gelohnt“ kann ich somit guten Gewissens mit „Ja“ antworten und einen Besuch im „Kunstwerk“ empfehlen. An normalen Abenden werden sich die Gäste sicherlich auch zeitlich besser verteilen. Ambiente und Angebot machen aber einen guten Eindruck.

Auf dieses riesige Bild blickt man, wenn man das Restaurant "Kunstwerk" betritt.
Auf dieses riesige Bild blickt man, wenn man das Restaurant "Kunstwerk" betritt. © Bastian Becker