
© Marie Rademacher
Buddhas, Kunst und Catwalk: Familie Schönborn hat einen besondern Garten
Sommer-Serie „Mein Garten“
Die Schönborns aus Selm haben mitgemacht bei der Garten-Aktion der Ruhr Nachrichten. Sie haben uns ihr Gartentor geöffnet - und viele besondere Details gezeigt: Buddas, Catwalk, Upcycling...
Besonders in vielerlei Hinsicht ist der Garten von Barbara und Ralf Schönborn in Selm. Ob es die vielen japanischen Elemente sind, das Upcycling-Hobby der beiden oder der „Catwalk“: Hier gibt es viel zu entdecken. Für die Sommer-Serie „Mein Garten“ der Ruhr Nachrichten waren wir dort zu Gast.
1. Der Baum als Patenkind
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Eigentlich, so sagt es Barbara Schönborn während sie ein paar Meter vor dem Eingang zu ihrer Wohnung in Selm steht, fange ihr Garten schon hier an. Sie deutet dabei auf den Baum in der Mitte der Straße - und die liebevoll gestaltete Insel drumherum. Dort steht ein bunt bemalter Holzstuhl, der als Abstellplatz für einen bepflanzte Schüssel dient, das Beet ist gepflegt und ordentlich: Barbara Schönborn hat die Patenschaft für diesen - eigentlich städtischen - Fleck Erde übernommen. Auf einen Schild am Baum steht, wie viel Sauerstoff eine einzelne Pflanze wie diese täglich spendet. Und dass sie sich deshalb immer auch über einen Eimer Wasser freut.
2. Kontakt in Zeiten von Corona
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Auch die Gestaltung am Straßenrand gegenüber trägt die Handschrift von Barbara Schönborn. „Diese Bank wollten die Nachbarn eigentlich wegtun“, erzählt sie. Frisch lackiert - in schön bunten Farben - steht sie nun da. Ein Treffpunkt für die Nachbarn, den Barbara Schönborn in der kleinen Straße Sundernburg in Selm geschaffen hat. Aufbereiten, was andere wegwerfen würden: Das ist das Ding von Barbara Schönborn und ihrem Mann Ralf.
3. Upcycling
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Ein alter Koffer steht bepflanzt vor der Wohnungstür. Eine auf ein Holzbrett geschraubte Suppenkelle dient als hängender Blumentopf für Sukkulenten. Ganz viele Stühle haben Barbara Schönborn und ihr Mann „aufgemöbelt“, aus einem Torso, der mal im Schaufenster einer Apotheke stand, einen Blumentopf gemacht, Autoreifen bunt angestrichen und bepflanzt. All das steht im Garten der beiden. Rund um die Rasen- und Kiesfläche ist ein großes Beet als Hang angelegt: So entsteht eine zweite Ebene im Garten.
4. Der Catwalk
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Diese zweite Ebene im Garten nennen die Schönborns lachend den „Catwalk“. „Abend können wir immer Katzen beobachten, die hier entlang laufen“, sagt Barbara Schönborn. 70 Meter, so ergänzt es ihr Mann, ist der Weg lang. Von Grund auf haben die Schönborn den Garten, der zu ihrer Eigentumswohnung gehört, erneuert, als sie vor elf Jahren eingezogen sind. „Hier war gar nichts“, sagen sie, während sie sich an den ursprünglichen Zustand des Gartens zurückerinnern.
5. Die besondere Kiefer
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Wobei: Die Kiefer, ein besonderes Schmuckstück in dem Garten, gab es damals schon. Allerdings sah sie damals noch ganz anders aus. Ein Gärtner habe ihnen dann den Tipp gegen, die Äste freizuschneiden. Nun sieht der Baum mit den mehreren bauschigen Kronen aus wie ein Gartenbonsai. Zweimal im Jahr schneidet Ralf Schönborn ihn in Form. Eine Prozedur, die sechs Stunden dauert.
6. Ein Hauch von Japan in Selm
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Viele Elemente eines japanischen Gartens finden sich bei den Schönborns. „Wir haben in San Francisco mal so einen tollen japanischen Garten gesehen“, sagt Barbara Schönborn. Da habe sie sich viel abgeschaut. Zahlreiche Buddhas stehen im naturnahen Beet. Eine Pergola in japanischer Optik und ein selbst gemaltes Yin-und-Yang-Schild lassen auch keinen Zweifel an diesem Einfluss.
7. Selbst gemachte Details
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In jedem Winkel des Gartens der Schönborns lassen sich Details entdecken - viele auch erst auf den zweiten Blick. Ein Korb dient so als Aufhängung für den Gartenzaun, an einer ausgedienten Garderobe hängen Bierkrüge, die Barbara Schönborn als Vasen nutzt. Stelen hat sie selbst bemalt und als Deko in den Garten gestellt. Insektenhotels und Vogelhäuschen finden sich - oder ein an einer Harke angebrachter Kranz, der mit ausgedienten Malpinseln dekoriert ist.
8. Garten als Ort der Entspannung
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Gerade am Rasen, der ausschaut wie ein weicher, grüner Teppich, sieht man, wie viel Arbeit in dem Garten der Schönborn steckt. Viel, so sagt es Barbara Schönborn, habe sie da auch ihrem Onkel zu verdanken, der sich jahrelang um die Pflege des Rasens gekümmert hat. Aber auch sie und ihr Mann verbringen gerne Zeit dort - und machen sich die Hände schmutzig. Fertig sei man im Garten ja nie. „Wir haben immer wieder neue Ideen. Man ist nie richtig fertig. Es wächst immer“, sagt Barbara Schönborn.
Möchten auch Sie Ihre Gartengeschichte erzählen? Gibt es etwas, das Ihren Garten besonders macht? Oder haben Sie es sich im Pandemie-Jahr, in dem Urlaube nicht so einfach sind, vielleicht besonders schön gemacht? Schicken Sie uns gerne Fotos und melden Sie sich gerne per Mail an selm@ruhrnachrichten.de oder unter Tel. (02592) 96949. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören!
Ich mag Geschichten. Lieber als die historischen und fiktionalen sind mir dabei noch die aktuellen und echten. Deshalb bin ich seit 2009 im Lokaljournalismus zu Hause.
