Jens Röppenack ist 40 Jahre alt und lebt in Bork. Für die PARTEI wird er bei der Landtagswahl auf dem Wahlzettel stehen.

© Röppenack

Borker Jens Röppenack will für Die PARTEI bei Landtagswahl antreten

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Zum ersten Mal wird bei einer Landtagswahl in NRW im Wahlkreis Unna II Die PARTEI auf dem Wahlzettel stehen. Kandidat ist Jens Röppenack aus Bork.

Bork, Kreis Unna

, 13.03.2022, 18:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Jens Röppenack lacht. Und sagt: „Wenn ich genug Unterschriften zusammen bekomme, dann werde ich bei der Landtagswahl das beste Ergebnis einholen, das Die PARTEI in diesem Wahlkreis je hatte.“ Das Lachen des Borkers ist dabei nicht überheblich. Sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass die Partei, für die er antritt, bisher noch nie bei einer Landtagswahl auf dem Wahlzettel stand.

Mittlerweile kann Jens Röppenack das „Wenn“ auch aus seinem Satz streichen. Bei dem Gespräch mit der Redaktion am Donnerstag fehlten ihm zwar noch ein paar Unterschriften. Am Freitag schon meldete er dann aber: „Ich habe aller erforderlichen Unterschriften zusammen.“ Zum Hintergrund: Kandidaten, die für eine Partei antreten, die bei einer Landtagswahl das erste Mal antritt, müssen 50 Unterstützungsunterschriften aus dem Wahlkreis, in dem sie antreten wollen, vorweisen, um auf dem Wahlzettel zu landen. Jens Röppenack tritt im Wahlkreis Unna II an - kann also bei den Wahlen am 15. Mai von Selmern, Lünern und Wernern gewählt werden.

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Der Kreisverband der Partei in Unna ist dabei noch relativ jung: Im August 2021 hat er sich gegründet. 160 Mitglieder, so schätzt es Jens Röppenack, gibt es mittlerweile. Dass er selbst als Kandidat für Unna II in die Wahl gehen wird, war schon seit Januar der Plan - mit dem Unterstützungsunterschriften ist die erste Hürde dazu genommen.

Schulsozialarbeiter und Sänger einer Rockband

Der Borker ist 40 Jahre alt und arbeitet als Schulsozialarbeiter am Förderzentrum Nord. Er ist geschieden, Vater eines Kindes und Sänger einer Rockband. In der PARTEI ist er als solcher in guter Gesellschaft. Bela B und Rod González von den Ärzten zum Beispiel sind ebenfalls Mitglied der Partei, die 2004 von den Redakteuren des Magazins „Titanic“ gegründet wurde. Seitdem macht die Kleinpartei durch ihre satirischen Ansätze und unüblichen Wahlplakate immer wieder von sich reden. Martin Sonneborn, der Vorsitzende der Partei, ist Mitglied des Europa-Parlaments. Marco Bülow aus Dortmund ist von der SPD in die PARTEI gewechselt - und war bis 2021 das erste PARTEI-Mitglied im Bundestag. Bei der Wahl im vergangenen Jahr ist der im Wahlkreis Dortmund I angetreten - und erhielt 8,6 Prozent der Erststimmen.

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Maro Bülow nennt Jens Röppenack auch als Beispiel, wenn er von der Entwicklung spricht, die er bei der Partei gerade beobachtet. „Es gibt gerade einen Wechsel von einer einen Satire Partei hin zu einer, die auch richtig Politik machen möchte“, sagt der Borker. Ernste Themen wie Lobbyismuskritik oder eine klare Kante gegen rechts gehörten absolut zu den Grundsätzen der PARTEI, sagt Jens Röppenack. „Wir benutzen das Stilmittel der Satire, um auf ernste Themen aufmerksam zu machen“, erklärt der Borker. „Das wirkt auf viele unseriös. Auch das ist in Ordnung. Denn auch darüber kann man ins Gespräch kommen.“