Die Stadt Selm verteilt sich laut aktuellen Daten der Landesdatenbank NRW auf 6041 Hektar. Doch wie viel Fläche wird beispielsweise für Wohnsiedlungen gebraucht? Und wie viel Platz nehmen Gewerbegebiete, landwirtschaftliche Flächen oder Sportplätze ein? Diese Statistiken stellt IT.NRW mit dem Stand zum 31. Dezember 2023 zur Verfügung.
Vegetation und Gewässer
Den größten Anteil an der Bodenfläche in Selm hat die Vegetation mit 4685 Hektar. Davon werden wiederum 3575 Hektar, also rund 76 Prozent, von der Landwirtschaft genutzt. Die Waldgebiete, vorwiegend der Cappenberger Wald als das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet in der Region, nehmen einen Raum von 953 Hektar ein. Diese Fläche unterteilt die Statistik noch einmal in Forstwirtschaftsfläche (877 Hektar) und Waldbestattungsfläche (76 Hektar). Letzterer Bereich bezieht sich unter anderem auf den Ruheforst Cappenberg, in dem sich Menschen auf besonders naturnahe Art und Weise bestatten lassen können. Auf 109 Hektar findet sich in Selm Gehölz. Und 48 Hektar werden als Unland, also vegetationslose Fläche, beschrieben.
Der Ternscher See mit seinen 15 Hektar Fläche ist aus der Luft kaum zu übersehen. Er macht mit seiner Größe einen Hauptanteil der stehenden Gewässer aus, die in Selm auf 34 Hektar zu finden sind. Die Stadt wird eher von kleineren Fließgewässern, wie der Funne, dem Selmer Bach oder dem Mühlenbach durchzogen, auf insgesamt 29 Hektar. An der Stadtgrenze zu Olfen schlängeln sich zudem die Stever, die Lippe sowie der Dortmund-Ems-Kanal vorbei. Auch ein Stausee und ein Speicherbecken mit jeweils einer Größe von vier Hektar werden in der Statistik aufgeführt.

Flächen für den Verkehr
Einen deutlich kleineren Anteil nehmen die Flächen für den Verkehr in Selm ein. Diese verteilen sich auf insgesamt 322 Hektar. Davon sind wiederum 188 Hektar dem Straßenverkehr zugeordnet - etwa der Kreisstraße und der Borker Straße, die die Stadt mit Lünen verbinden. Auf 105 Hektar finden sich Wege für Radfahrer oder Fußgänger. Plätze wie die Fläche vor dem Campus Süd oder dem Bürgerhaus nehmen einen Raum von 11 Hektar ein. Durch die drei Haltestellen für Züge in Selm, Beifang und Bork wird auch dem Bahnverkehr ein gewisser Bereich zugeordnet, insgesamt 18 Hektar. Zum Vergleich: In Lünen liegt dieser Wert bei 71 Hektar und in Werne bei 43 Hektar.

Sport- und Freizeitanlagen
Der Auenpark, die Sportanlagen am Campus Süd oder der Stephanuspark werden in der Statistik zu den Sport-, Freizeit- und Erholungsflächen gezählt. Diese gibt es auf insgesamt 124 Hektar. Grünanlagen machen dabei den größten Teil aus (89 Hektar). Danach folgen Sportanlagen (23 Hektar) wie der Fußballplatz vom PSV Bork, die Tennisanlage in Cappenberg oder aber der Skatepark. Freizeitanlagen, also zum Beispiel Spielplätze, sind auf einem Hektar zu finden, während es Erholungsflächen auf 12 Hektar gibt. Schwimmmöglichkeiten gibt es in Selm auf einer Fläche von 2 Hektar - etwa im Freibad und am Ternscher See. An letzterem Standort kann auch gecampt werden - auf einer Fläche von 8 Hektar. Wochenend- und Ferienhausflächen werden in dieser Rubrik ebenfalls aufgeführt, mit 2 Hektar. Die Friedhöfe in den drei Ortsteilen machen insgesamt eine Größe von 10 Hektar aus.

Industrie- und Gewerbefläche
Die Gewerbegebiete am Bahnhof in Bork und an der Werner Straße in Selm sind in den vergangenen Jahren mit Leben gefüllt worden. So gut, dass dort seit Sommer 2024 keine freien städtischen Flächen mehr für neue Unternehmen zur Verfügung stehen. In privater Hand gibt es aber durchaus noch Möglichkeiten, etwa im Neubaugebiet Neuenkamp oder an der Lippestraße. Insgesamt machen die 111 Hektar großen Wirtschaftsareale rund 1,8 Prozent am Gesamtflächenanteil in Selm aus. 66 Hektar sind für Industrie und Gewerbe gelistet, 10 Hektar wiederum fallen auf Lagerflächen zurück. Und auf 36 Hektar haben sich Firmen im Handel- und Dienstleistungssektor niedergelassen. Die Entsorgung, also zum Beispiel die Kläranlage oder der Wertstoffhof, findet auf sechs Hektar statt. Versorgungsanlagen hingegen nehmen einen Raum von 4 Hektar ein.

Wohnbau und Neubaugebiete
Mit dem Neubaugebiet Fährenkamp entsteht zwischen Selm und Bork in Zukunft ein neuer Ort zum Wohnen. Und auch die Wohnquartiere „Am Auenpark“ und „Neuenkamp“ wachsen weiter. Am Haus Kreutzkamp in Cappenberg werden ebenfalls Wohnungen gebaut. Ende 2023 lag die Wohnbaufläche in Selm bei einer Größe von insgesamt 475 Hektar. Damit hat dieser Bereich an der Gesamtbodenfläche knapp 8 Prozent eingenommen. Diese Werte werden in den vergangenen anderthalb Jahren durch die Bauentwicklungen wohl gewachsen sein.

Vergleicht man nun die verschiedenen Bodentypen miteinander, ergibt sich folgendes Bild: Vegetations- und Gewässerflächen finden sich auf 78,6 Prozent, Wohnbau, Industrie und Gewerbe auf 9,7 Prozent, Verkehr auf 5,3 Prozent und Sport-, Freizeit, Erholungsgebiete sowie Friedhöfe auf 2,2 Prozent. 4,1 Prozent werden Flächen anderer Nutzung zugeordnet, dazu zählen Areale gemischter Nutzung und Flächen besonderer funktionaler Prägung.