Baugebiet am Hüttenbachweg in Selm Verwirrung um mögliche Änderung im Regionalplan

Baugebiet am Hüttenbachweg: Verwirrung um mögliche Änderung im Regionalplan
Lesezeit

Das Ruhrparlament hat am 10. November den Regionalplan Ruhr beschlossen. Dieser legt die regionalen Ziele der Raumordnung für die Entwicklung der Region sowie für alle raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen fest und ist auf einen Planungszeitraum von 20 Jahren ausgerichtet. Auch der Kreis Unna zählt zum Gebiet des Regionalverband Ruhr (RVR).

Fragen wie ‚Wo kann zum Beispiel der Ausbau von Wohn- und Gewerbegebieten vorangetrieben werden?´ oder ‚Wo müssen neue Verkehrsadern entstehen?´ stehen hierbei im Fokus. Gleichzeitig soll der Plan vorgeben, welche Flächen im Ruhrgebiet frei und unberührt bleiben, als Naherholungsgebiete oder für den Klimaschutz genutzt werden sollten. In dem umfangreichen Papier des RVR findet man auch eine Karte mit den zeichnerischen Festlegungen für die Stadt Selm. Hierbei handelt sich es um eine Entwurffassung mit Stand Januar 2023.

Ein Leser hatte sich nun bei der Redaktion gemeldet, weil er in dem Plan eine Verschiebung des Baugebiets Hüttenbachweg in Beifang in Richtung Osten bemerkt hatte. Bei dem Baugebiet gab es wie berichtet Schwierigkeiten, weil die ursprüngliche Erschließung nicht wie geplant über den Sandforter Weg möglich war. Die Alternativ-Erschließung über den Hüttenbachweg beziehungsweise über den Beifanger Weg erfordert den Umbau eines Bahnübergangs, so dass längere Gespräche mit der Deutschen Bahn erforderlich werden.

Flächennutzungsplan zählt

So sieht der Plan für den Raum Selm aus.
So sieht der Plan für den Raum Selm aus. © RVR

Eine Änderung der Planungen in Beifang aufgrund des Regionalplans Ruhr ist allerdings für die Stadt kein Thema, wie Sprecher Malte Woesmann auf Anfrage klarstellt. „Die Änderungen im aktuellen Regionalplan Ruhr im Bereich des Hüttenbachweges haben keinen Einfluss auf das dort geplante Baugebiet. Eine Verschiebung des Baugebietes ist somit kein Thema. Die 2022 rechtskräftig gewordene 24. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Selm weist den Bereich am Hüttenbachweg als Wohnbaufläche aus. Dies ist die Grundlage für den Bebauungsplan, der aus dem Flächennutzungsplan entwickelt wird“, fasst der Sprecher der Stadt die aktuelle Lage rund um das entsprechende Wohngebiet zusammen.

Wann eine Erschließung überhaupt möglich ist, hängt weiterhin von Gesprächen mit der Bahn ab. Im März 2023 hatte Bürgermeister Thomas Orlowski in einer politischen Ausschusssitzung aber schon deutlich gemacht, dass allein die Prüfung einer Alternativerschließung „nicht Monate, sondern Jahre“ dauern werde.

Dennoch halten Stadt und Investor weiterhin an den Plänen zur Umsetzung des Baugebietes fest. Dieses soll einerseits der gestiegenen Nachfrage nach Wohnraum Rechnung tragen, andererseits eignet sich das Gebiet auch gut für die Mitarbeiter im neuen Logistikzentrum von Cordes und Gräfe. Zumindest eine weitere räumliche Verschiebung ist also derzeit nicht geplant.

Neubaugebiet am Hüttenbachweg wackelt: So positioniert sich die Stadt Selm dazu

Geplantes Baugebiet am Hüttenbachweg in Selm: Ursprungspläne gescheitert

Neue Wohngebiete : Selm baut und baut und baut