
© Günther Goldstein (Archiv)
Weiterhin Badeverbot am Ternscher See - doch es gibt erste Erkenntnisse
Ternscher See
Trotz tropischer Hitze darf im Ternscher See nicht mehr gebadet werden. Noch ist unklar, wann die Sperrung aufgehoben wird. Gelöst ist jedoch das Rätsel, weshalb das Wasser sich gefährlich trübte.
Das Wasser im Ternscher See ist weiterhin zu trüb, um gefahrlos darin zu baden. Anfang der vergangenen Woche, am 3. August, verkündete Betriebsleiter Philip Grasekamp die Hiobsbotschaft, dass die Selmer sich bei bestem Sommerwetter vorerst nicht im Seebad abkühlen dürfen. Die Sichttiefe des Sees lag bei unter einem Meter - das sei zu gefährlich für die Badegäste, denn die Rettungskräfte müssen für den Fall der Fälle gute Sicht haben.
Woher die Trübung des Wassers kam, war unklar: Wurden Trübstoffe durch Badegäste aufgewirbelt? Handelte es sich um Bodenerosionen? Um das Rätsel zu lösen, wurden weitere Proben genommen - vorherige Tests hatten bereits gezeigt, dass die Wasserqualität trotz der Trübung bestens sei. Nun legen die Testergebnisse vor: Die Übeltäter sind ungiftige Algen, die sich durch Hitze und Trockenheit rasant vermehrt haben.
See könnte in diesem Sommer noch freigegeben werden
„Wenn es kühler wird und es mehr regnet, wird der See wieder klarer. Die Sicht hat sich schon gebessert - leider aber noch nicht genug, um den See wieder frei zu geben“, sagt Grasekamp. Die Hoffnung auf einen Badetag am See in diesem Sommer solle man jedoch noch nicht aufgeben: „Es muss nicht tagelang regnen. damit es sich bessert. Es hilft schon, wenn es nachts kühler wird.“
Das Phänomen der geringen Sichttiefe habe es am Ternscher See noch nie zuvor gegeben. Damit das in Zukunft nicht häufiger passiert, wird nun ein Süßwasserbiologe engagiert. Der soll die Algen und Mikroben im See analysieren und ihre Entwicklung im Auge behalten.
Algenbildung frühzeitig erkennen
„Ich finde es total spannend, den See als Biotop zu sehen. Die Wasserwerte, die wir messen, waren immer top - doch es geht noch viel mehr im See vor sich und es gibt so viele Einflüsse auf den See, die das beeinflussen. Mithilfe des Biologen können wir es in der kommenden Saison frühzeitig erkennen, wenn der See unsicherer wird“, erklärt Grasekamp.
Dieses Prozedere sei zwar nicht günstig, aber nötig: „Die Sicherheit der Badegäste steht an oberster Stelle. In der vergangenen Woche hat es in NRW mehrere tödliche Badeunfälle gegeben - mit der geringen Sichttiefe ist nicht zu spaßen.“ Daher sei noch völlig ungewiss, wann im Ternscher See wieder geschwommen werden darf.
Geboren in Hamm, dann ausgezogen in die weite Welt: Nach ausgiebigen Europa-Reisen bin ich in meine Heimat zurückgekehrt und berichte nun über alles, was die Menschen in der Gegend gerade bewegt.
