Nach Krögers Kündigung
Auch DJ Neuenfels hat Easy Danceclub verlassen
Erst der Geschäftsführer, nun auch der Resident DJ: Dirk Neuenfels, der seit dem Start der neuen Großraum-Disco an der Selmer Industriestraße fast jedes Wochenende aufgelegt hat, arbeitet nicht mehr für den Easy Danceclub. Und das hatte auch finanzielle Gründe.
Viel Publikum: Der Easy Dance Club feierte am Wochenende seine Eröffnung
Zu einem kleinen Eklat kam es im Vorfeld zu Silvester: Discjockey Neuenfels wollte einen in der DJ-Szene üblichen Neujahrs-Zuschlag auf seine Gage. Das sei in der Szene üblich, sagt er. Der Personalverantwortliche fürs „Easy“, Jens Donajkowski, verfolgte hingegen die Linie: Kein Mitarbeiter, weder im Service noch hinter der Theke oder am Einlass, bekomme in der Silvesternacht einen anderen Lohn als in anderen Nächten – warum dann der DJ? Diese Geschichte führte endgültig zum Bruch.
Zeuge einer Erfolgsgeschichte
Matthias Kröger hatte als neue Geschäftsführer des Easy Danceclub vor dem Start im Sommer Dirk Neuenfels kontaktiert. Denn der ist ein in der Szene bekannter und anerkannter DJ mit größerer Selmer Vergangenheit.
Neuenfels selbst verweist auf seine Historie im „Magic 3“, dem Vorgänger der Disco an der Industriestraße: Hier legte er von 2009 bis Ende 2012 in der großen Halle fast jeden Freitag auf, kümmerte sich außerdem um Werbung für den Club vor allem im Internet und war so auch Zeuge und Mitwirkender einer Erfolgsgeschichte: Die Besucherzahlen stiegen von anfangs um die 100, wie sich Neuenfels erinnert, auf bis zu 1000 Anfang des Jahres 2012. „Wir haben den Leuten eine gute Möglichkeit gegeben, hier vor der Haustür zu feiern“, sagt Neuenfels heute.
Immer noch ein guter Name
Er habe sich so einen Namen gemacht und profitierte darum auch selbst von dem Erfolg. Er wechselte dann ins „Village“ in der Dortmunder Innenstadt und legte im „Musikpark A2“ in Bergkamen auf. „Krögers Pläne und die generalüberholte Halle, das hat mich im Sommer überzeugt“, so Neuenfels. Kröger wollte Neuenfels, weil der mit der „Beach Party“ beim Stadtfest und der Reihe „Selm City Beats“ in der Stadt einfach noch einen guten Namen hatte.
Als er von Kröger Abgang erfuhr, da führte Neuenfels ein Gespräch mit Donajkowski und Lukas Wejda, wie es weitergehen solle. Denn Kröger war der, der stets der Cheforganisator war und wohl auch die Absprachen mit den Acts geführt hatte. Mit Wejda und Donajkowski gab es dann aber keine Einigung über neue Termine. „Das bedauere ich sehr“, so Neuenfels. Derweil hat an einigen Abenden seither schon Gesellschafter Maik da Silva Pontes aufgelegt.
Kommunikationsprobleme
Donajkowski bestätige im Gespräch mit unserer Redaktion: „Dirk Neuenfels ist nicht mehr im Team.“ Er sprach von einer doppelten Gehaltsforderung zu Silvester seinerseits, die der Club nicht tragen wolle. Es soll aber auch noch andere Missverständnisse oder Kommunikationsprobleme zwischen den Gesellschaftern, Geschäftsführern und Personalverantwortlichen gegeben haben – und vielleicht passt Neuenfels auch nicht mehr in das Konzept der Verantwortlichen.
„Man muss musikalisch genau wissen, wie man die Leute in der großen Halle anpackt“, sagt Neuenfels. „Hat man Selm erst einmal auf seiner Seite, dann kann man sich als DJ auf eine unglaublich geile Party und sehr lange Nacht freuen.“ Selm sei in gewisser Weise sein „Wohnzimmer“ gewesen und seine erste DJ-Heimat. „Ich würde es den Leuten in der Region gönnen, wenn es hier weiterhin eine gute Möglichkeit zum Feiern und Ausgehen gibt. Selm und die Region brauchen das!“
In dieser Sache ist er sich mit den Easy-Chefs einig.
Unser Reporter hat am Freitagmorgen noch einen Abstecher zum Easy gemacht. So sieht der Eingangsbereich momentan aus:
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