
© Günther Goldstein
„Alternativlos“ war gestern: Setzt euch in Bork an den runden Tisch!
Meinung
Erst ging es nicht schnell genug mit dem Bau des Altenheims, dann kam immer ‘was dazwischen. Statt jetzt hopplahopp zu machen, sollten sich die Verantwortlichen Zeit nehmen für den runden Tisch.
„Alternativlos“ war 2011 Unwort des Jahres. Damals dachte noch niemand an Lockdowns und 3-G-Regeln, sondern die Kanzlerin bezog sich auf die Griechenlandhilfen. Doch schon damals war klar: Politikerinnen und Politiker, die von vorne herein Alternativen ausschließen, tun sich keinen Gefallen. Denn schließlich ist Politik die Suche nach der besten Lösung - auch in Bork.
Ist der ehemalige Marktplatz als Grundstück für das neue Altenheim wirklich alternativlos, wie die Stadtverwaltung im Juni erklärt hatte? Eigentlich war das als Basta-Ruf gemeint: eine Aufforderung an alle Borkerinnen und Borker, sich mit dem Seniorenzentrum im Ortskern abzufinden, auch wenn es größer wird als ursprünglich geplant. Jetzt hat der Architekt, der das Neubaugebiet Neuenkamp am Lidl plant, ganz unbewusst eine neue Diskussionsrunde über eine Alternative eröffnet. Der Neuenkamp, sagte er, sei grundsätzlich ideal für ein Altenheim.
Den Vorschlag, sich an einen Runden Tisch zu setzen und über einen Grundstückstausch nachzudenken, kann niemand ablehnen. So viel Zeit müssen sich alle Akteure nehmen, nachdem seit dem Abriss der Marktplatzbebauung dreieinhalb Jahre ins Land gezogen sind. Vielleicht kommen sie zum Schluss, dass ein Altenheim zwischen Nahversorgungszentrum, Café, Park und neuer Kita tatsächlich nicht zu realisieren ist. Dann haben sie es aber zumindest versucht.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
