Anfang der 1970er Jahre ließ Carl Albrecht Graf von Kanitz das weitläufige Gelände um sein Cappenberger Schloss zu einem Wildpark umgestalten. 1973 fand die Eröffnung mit viel Prominenz aus Selm und Lünen statt. Die Region hatte eine neue Attraktion und die Menschen kamen aus einem weiten Umkreis an den Schlossberg, um sich hier die Tiere anzusehen.
Für die Besucher war eigens ein großer Parkplatz angelegt worden, von dem sie bequem über den Schlossberg zum Eingang des Parks kommen konnten. In drei großzügige Areale aufgeteilt lebten in dem Park Damwild, Rotwild und Schwarzwild. Hinter dem Eingang ging man zunächst an den Teichen vorbei, konnte dort die Wasservögel beobachten und den Damhirschen begegnen.
Auf dem Besucherweg passierte man dann die kleine Gastronomie, bevor man die Rothirsche erreichte, unter denen es recht ordentliche Geweihträger gab. Am Ende folgte der Blick in das Reich der Wildschweine, die besonders spannend waren, wenn sie Frischlinge hatten. Der Herr und Pfleger all dieser Tiere war über lange Zeit Förster Müller. Sie respektierten ihn und vertrauten ihm, denn er war der Herr über die Leckereien, die er ihnen zukommen ließ.
Die mächtigen Platzhirsche hatten Namen von ihm bekommen, einen rief er Fritzi. Und bei ihm lieferten die Kinder aus Cappenberg und Umgebung die Kastanien und Eicheln ab, die dann im Winter verfüttert wurden. Den Park gibt es schon lange nicht mehr, zum Schluss gab es noch Führungen zu den Hirschen in der Brunftzeit.
