Der Gastronom Esed Trako ist unerwartet gestorben. Er wurde nur 62 Jahre alt. © Reinhard Schmitz (A)

Gastronomie

Der Retter von Traditionsrestaurants in Schwerte und Dortmund wurde nur 62 Jahre alt

Seine Gäste und Kollegen aus der Gastronomie waren geschockt, als die traurige Nachricht durchsickerte: Esed Trako ist tot. Er hat nicht nur das Restaurant Blumenhain zu altem Glanz erweckt.

Schwerte

, 09.12.2020 / Lesedauer: 3 min

Durch blitzsaubere Fensterscheiben fällt der Blick auf weiß eingedeckte Tische. Alles wirkt so, als ob die Gaststätte bestens vorbereitet nur auf den Startschuss warte, irgendwann nach dem Ende der Corona-Leidenszeit wieder eröffnet zu werden. Doch Gäste sorgen sich, wie es mit dem traditionsreichen Juwel am Rand des Schwerter Waldes weitergehen könnte. Sie wurden - wie auch Gastronomen in der Stadt - von der traurigen Nachricht aufgeschreckt: Wirt Esed Trako, der das Hotel-Restaurant Blumenhain mit so viel Herzblut wieder zu altem Glanz geführt hatte, ist am 3. November überraschend im Alter von nur 62 Jahren gestorben. Eine Todesanzeige im Online-Trauerportal der Ruhr Nachrichten berichtet, dass er auf dem Syburger Friedhof seine letzte Ruhestätte gefunden hat.

Von der Terrasse führen Spazierwege in den Schwerter Wald

„Er war ein guter Kamerad und Freund“, sagt Milica „Cica“ Mihelj vom Restaurant Pferdekämper mit trauriger Stimme. Man habe sich gegenseitig geholfen, beispielsweise bei der Suche nach Personal: „Ich wollte ihn nach Corona in seinem Restaurant besuchen.“ Dazu wird es leider nicht mehr kommen.

Nach kompletter Renovierung wurde das „Blumenhain" an der Bergstraße im Frühjahr 2016 von Esed Trako als klassisches Restaurant mit deutscher Küche mit mediterranem Akzent wiedereröffnet. © Reinhard Schmitz (A)

Den Balkan-Vorspeisenteller, das Carpaccio vom Rinderfilet, den Grillteller nach Art des Hauses oder eine der vielen anderen Spezialitäten der Speisekarte auf einer der beiden Terrassen beim Vogelgezwitscher zu genießen, das war ein Traum für jeden Gast. Durch einen eigenen Zugang führen die Spazierwege aus dem Wald direkt auf die Tische zu. Esed Trako hatte alles sorgfältig wiederherrichten lassen, nachdem er das Blumenhain im Jahre 2015 gekauft hatte. Nach langem Leerstand war die Renovierung ein großes Projekt.

Schon 1993 hatte der Gastronom das Alt-Syburg wiedererweckt

Doch mit solchen Vorhaben kannte der Gastronom sich aus. Eine ähnliche Aufgabe hatte er 1993 schon einmal gemeistert, als er das historische Lokal Alt-Syburg an der Hohensyburgstraße übernommen hatte. Alles, so erzählte er einmal, habe sich damals in einem Ruinenzustand befunden. Bevor die Kompletterneuerung beginnen konnte, war jedesmal einmal auch großes Entrümpeln angesagt. Im Frühjahr 2016 konnte das Blumenhain Wiedereröffnung feiern und seitdem seine Gästeschaft mit deutscher Küche mit mediterranem Akzent überzeugen.

Die historische Gaststätte Alt Syburg an der Hohensyburgstraße 187 in Dortmund-Syburg hatte Esed Trako 1993 übernommen und zu einem Kleinod an dem Weg zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal gemacht. © Reinhard Schmitz

Das Alt-Syburg führte Esed Trako als zweites Objekt weiter. Wie er Nachbarn erzählte, muss er sich zuletzt allerdings mit dem Gedanken beschäftigt haben, das Restaurant in Dortmund zu verpachten. Auch dort blickt man durch die Fenster auf gedeckte Tische mit schneeweißen Decken.

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