Droht nach Schnee noch Gefahr durch umstürzende Bäume? Förster Johannsen schätzt die Lage ein

Schneelast einfach zu groß: Wintereinbruch lässt Bäume umfallen
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Zahlreiche halbrunde Reifenspuren im Schnee verrieten: Hier blieb den Autofahrern keine andere Wahl, als wieder zu wenden. Weiter in Richtung Dortmund ging es auf dem Holzener Weg am Freitag (10.1.) stundenlang nicht mehr. Ein mächtiger Baum hatte sich quer über die Straße gelegt und blockierte mit Stamm und Krone komplett alle Fahrspuren. Der Wintereinbruch hatte dem Riesen offenbar den Garaus gemacht.

Der Schnee war zu schwer

Mit Trockenheit oder Klimawandel hatte der Vorfall allerdings nichts zu tun. „Schneelast ist meistens die Ursache“, erläuterte auf Nachfrage Revierförster Nils Johannsen, der für die Forstbetriebsgemeinschaft Schwerte-Dortmund zuständig ist. Bei diesem Wintereinbruch war sie besonders groß, weil der nasse Schnee extrem gut am Geäst haften blieb. Außerdem waren die Flockenberge dadurch auch besonders schwer. „Das hat man schon beim Schneeschippen gemerkt, wie schwer der ist“, verglich der Förster.

Schaden hielt sich in Grenzen

Gerade Bäumen mit ausladenden Ästen mache dieses Gewicht zu schaffen, so Nils Johannsen weiter. Ein weiterer Faktor könnten mögliche Wurzelschäden sein. Die Zahl der umgestürzten Stämme habe sich bei diesem Wintereinbruch aber in Grenzen gehalten. „Zwei bis drei Bäume“ seien im Schwerter Wald umgefallen. Im Bereich der privaten Forste sei es ungefähr dieselbe Zahl gewesen. Hauptsächlich seien jedoch Äste heruntergekommen.

Revierförster Nils Johannsen Fortstamtsbetrieb Schwerte-Dortmund
Revierförster Nils Johannsen leitet den Forstamtsbetrieb Schwerte-Dortmund. © Holger Bergmann

Schneebedeckt und in glitzerndem Weiß sieht der Winterwald zwar auch für einen Förster sehr schön aus. Aber der gibt angesichts der Gefahren an solchen Tagen wie am Donnerstag (9.1.) auch zu bedenken: „Da muss man sich überlegen, ob man in den Wald geht.“

Noch nicht alles aufgeräumt

Im Moment sollten Spaziergänger auch noch ein wenig aufpassen. Denn noch kann nicht alles im Wald wieder aufgeräumt sein nach dem heftigen Wintereinbruch. „Es liegen noch ein paar Äste quer oder ein paar Bäume“, sagt Nils Johannsen. Und versichert: Sein Team bemühe sich, diese Hindernisse schnell beiseite zu räumen.

Förster seit einem Jahr im Amt

Vor etwas einem Jahr hat Nils Johannsen den Schwerter Wald unter seine Fittiche genommen. Im November 2023 wurde der damals 22-Jährige als neuer Revierförster der Forstbetriebsgemeinschaft Schwerte-Dortmund vorgestellt, wo er die Nachfolge des inzwischen pensionierten Stadtförsters Christoph Jendrusch und Revierförsterin Andrea Lenke antrat, die nach drei Jahren in ihren heimatlichen Bezirk Möhnesee wechselte. Der aktuelle Förster fand ebenfalls seinen heimatnahen Traumjob. Er ist gebürtiger Dortmunder und möchte gern lange in seinem Amt bleiben.