Erst hielt ihn eine Baustellenampel auf dem Weg zur Arbeit auf. Dann leitete man ihn auch noch linksherum um den Kreisverkehr. „Was passiert denn hier schon wieder für ein Quatsch?“, ärgerte sich ein Schwerter an der Kreuzung kurz hinter der Stadtgrenze zwischen Schwerte und Iserlohn, wo dort die Alte Poststraße, die Schirrnbergstraße und die Rote-Haus-Straße zusammentreffen.
Bagger waren dabei, den mehr als mannshohen Erdhügel auf der Mittelinsel abzutragen. Später erblickte der Pendler diese Fläche komplett eingeschottert. Und das hatte doch einen Sinn.
Die Fahrtroute ist festgelegt
Denn den beiden Mammut-Windkraftanlagen, die in den vergangenen Monaten im nahen Windpark Iserlohn-Schälk Stück für Stück in die Höhe gewachsen sind, fehlen noch die Flügel. Um die knapp 75 Meter langen Rotorblätter von der Autobahnabfahrt der A46 in Iserlohn-Zentrum zur Baustelle im Wald zu transportieren, sind aufwendige Vorbereitungen erforderlich.
Dazu gehört – so war vom Bauherrn Abo-Energy zu erfahren – die vorübergehende Befestigung der Kreisverkehrs-Insel. Denn nur so habe der Schwertransport ausreichend Rangiermöglichkeiten, um die Kurve in die Rote-Haus-Straße nehmen zu können.

Die Fahrtroute für das knifflige Unternehmen haben Experten im Vorfeld ausgeklügelt. Sie beginnt den Angaben zufolge an der Autobahn-Abfahrt Iserlohn-Zentrum, wo zwei mobile Ampeln aufgebaut worden sind. Über die Dortmunder- und Alte Poststraße bewegt sich die Kolonne zu dem Kreisverkehr, um weiter in Richtung Rote-Haus-Straße und Schälkstraße abzubiegen.
Dort sind entlang der Ortsdurchfahrt Grürmannsheide bereits beidseitig provisorische Halteverbotsschilder aufgestellt worden. Die spitzwinklige Abknickung weiter in den Bürenbrucher Weg ist durch eine neue, sanfte Kurve entschärft worden, die durch den Wald gebaut wurde. Von dort sind es nur noch wenige hundert Meter bis zur Baustelle.

Transport sollte schon gelaufen sein
Eigentlich sollte der Transport bereits am Mittwoch und Donnerstag (16./17.10.) über die Bühne gehen. Doch der Termin musste laut Abo-Energy abgesagt werden, da es noch Probleme mit einer Genehmigung gibt. Ein neues Datum gebe es aktuell noch nicht. An der Baustelle sah es aber nicht so aus, als ob es noch allzu lange dauern sollte.

Rund um die beiden Türme im Windpark Iserlohn-Schälk war am Donnerstag schon eine Vielzahl schwerer Gerätschaften aufgefahren. Große Mobilkräne standen ebenso bereit wie Begleitfahrzeuge für Schwertransporte. Der Aufwand ist enorm. Am Tag X wird noch eine Arbeiterkolonne den Transport begleiten, um teilweise Ampeln und Verkehrsschilder abzubauen, die dem Koloss im Weg stehen. „Sie werden anschließend direkt wieder aufgestellt“, heißt es von Abo-Energy. Auch der Kreisel werde später wieder hergerichtet.