Der Windstrom muss ins Netz Abo-Wind baut ein Umspannwerk auf dem Bürenbruch

Windstrom muss ins Netz: Abo-Wind baut Umspannwerk auf dem Bürenbruch
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Felder, Wiesen, in der Ferne vielleicht einmal ein paar Pferde: Still ist es meistens auf dem Bürenbruch, ganz weit draußen am ländlichen Stadtrand von Schwerte. Doch jetzt ist an der Straße Reingsen neben der Fläche für den neuen Legehennenbetrieb gegenüber der Zufahrt zum Gut Böckelühr ein weiteres Grundstück zur Großbaustelle geworden.

Wenige Hundert Meter unterhalb, wo der Weg zum Anglerparadies Papenberg abzweigt, baut die Firma Abo-Wind AG (Wiesbaden) in der Einsamkeit ihr eigenes Umspannwerk Schwerte. Es zeigt, dass Bewegung in den Ausbau der Windkraftanlagen in der Stadt kommt, nachdem das Windpark-Projekt auf der angrenzenden Schälker Heide in Iserlohn begonnen worden ist.

Anschlusspunkt ans Netz

„Neben den bereits genehmigten Windenergieanlagen (WEA, Anm. d. Red.) in Iserlohn projektieren wir in der näheren Umgebung noch weitere WEA auf Schwerter Stadtgebiet, welche sich derzeit noch im Genehmigungsverfahren befinden“, berichtet Dr. Daniel Duben, Teamleiter Kommunikation bei Abo-Wind.

Weiter heißt es: „Für diese Projekte und gegebenenfalls weitere künftige Projekte soll das Umspannwerk den Netzanschlusspunkt darstellen und ist bereits mit der dafür erforderlichen Einspeisekapazität ausgestattet.“ Diese betrage 80 Megavoltampere (MVA).

Auf einer Tafel an der Baustelle nahe der Zufahrt zum Anglerparadies Papenberg erläutert die Firma Abo-Wind ihre Pläne für Schwerte.
Auf einer Tafel an der Baustelle nahe der Zufahrt zum Anglerparadies Papenberg erläutert die Firma Abo-Wind ihre Pläne. © Reinhard Schmitz

Der Standort sei mit Bedacht ausgewählt worden. Ganz in der Nähe zieht sich die Masten-Kette der Hochspannungsspannungsleitung von Hagen-Garenfeld nach Iserlohn-Gerlingsen, die von den Stadtwerken Iserlohn betrieben wird. Diese soll genutzt werden, um den in den Windparks erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen.

Dazu sei zuvor eine Umwandlung aus der sogenannten Mittelspannung des 31,5-Kilovolt-Kabelsystems des Windparks auf die 110 Kilovolt der Hochspannungs-Freileitung erforderlich, die mithilfe des Transformators geschehe.

Transformator wiegt 85 Tonnen

Auf dem Grundstück, das bereits planiert und befestigt ist, sind auch schon Betonfundamente zu erkennen, auf denen eine Art Mega-Gleisstück montiert ist. Solche Schienen dienen normalerweise als Untergrund für schwere Transformatoren.

Der Transformator für das Umspannwerk Schwerte – so berichtete Dr. Daniel Duben – habe ein Transportgewicht von rund 85 Tonnen. Die Transporte der technischen Komponenten und die dafür nötigen Genehmigungen würden jeweils über eigene Nachunternehmer der Hersteller organisiert. Für die Anlage auf dem Bürenbruch seien insgesamt drei Schwertransporte angezeigt.

„Die Inbetriebnahme der Anlage ist derzeit für Ende Januar 2025 vorgesehen“, erklärt der Abo-Wind-Sprecher weiter. Als Erstes werde sie den Strom aus dem Iserlohner Windpark Schälker Heide ins Netz einspeisen, dessen Bau schon am weitesten vorangeschritten sei. Perspektivisch plane Abo Wind die beiden weiteren Projekte Schwerte-Schälk und Schwerte-Ergste.

Auf einer Tafel an der Baustelle nahe der Zufahrt zum Anglerparadies Papenberg erläutert die Firma Abo-Wind ihre Pläne.
So sieht der Plan aus. © Reinhard Schmitz