Der Medienhype war groß, die Nachfrage in Schwerte ist bisher dennoch eher verhalten. Am Dienstag (10.1.) erschien die umstrittene Autobiografie von Prinz Harry, die auch in den Schwerter Buchhandlungen zum Verkauf steht.
„Wir hatten Nachfragen und Vorbestellungen auf das Buch, aber es hält sich im Rahmen“, berichtet Eva Stapper, Inhaberin der Ruhrtal-Buchhandlung, über die ersten Tage nach der Veröffentlichung. „Ich hatte mit weniger Nachfrage gerechnet.“
Am Erscheinungstag verzeichnete sie zehn Anfragen für das Harry-Werk. „Der andere Harry früher hatte mehr Nachfrage“, sagt Eva Stapper und lacht. Die Autobiografie des Briten habe sie selbst bisher nicht gelesen: „Ich habe das Ganze tatsächlich nur in der Presse verfolgt.“
Geringes Interesse an „Reserve“
Zwei Tage nach Erscheinen des Buches ist es in der Ruhrtal-Buchhandlung tatsächlich vergriffen. Das liegt aber nicht an der hohen Nachfrage, sondern an der geringen Anzahl bestellter Exemplare. Weiterer Nachschub komme laut Eva Stapper in den nächsten Tagen. Dann ist die Neuerscheinung ganz normal zwischen anderen Biografien im Regal zu finden.

Auch in der Buchhandlung Bücher Bachmann kann nicht von einem Hype die Rede sein: „Ein Ansturm blieb aus. Den haben wir in dieser Form aber auch nicht erwartet“, berichtet Inhaber Olaf Bachmann. Es gab zwar keine Vorbestellungen, die Nachfrage habe aber in etwa seinen Erwartungen entsprochen. Auch er habe das Buch noch nicht gelesen, sondern bisher nur durchgeblättert.
Ehrenplatz für Königsfamilie
Der Buchhändler nimmt die Skandale um die Royal Family mit Humor – in Form eines „königlichen Fensters“. In einem Regal sind alle Werke rund um die englische Königsfamilie drapiert, in der Mitte thront eine Krone. „Da wir ja auch immer eine Spur Humor und Ironie auch in unsere Buchauswahl bringen, haben wir das ein wenig mit der Krone zum Aufsetzen überspitzt“, erklärt er. „Ich trage sie nicht während des Verkaufs, das würde dann doch etwas zu weit gehen“, sagt Olaf Bachmann mit einem Augenzwinkern.

Die Reaktionen auf das auffallende Schaufenster seien gemischt: „Das Fenster polarisiert tatsächlich auch. Ich sehe, wenn ich rausgucke, dass die Menschen das Fenster wahrnehmen, die Stirn runzeln oder mit dem Kopf schütteln“, berichtet Olaf Bachmann. Aber genau das löse dieses Buch ohnehin aus: Was soll das denn jetzt? Muss er das denn jetzt auch noch machen?
Solche Diskussionen um ein Werk seien aber nichts Neues: „In meiner über 30-jährigen Buchhändler-Erfahrung gab es diese Situationen schon öfter. Der Medienhype ist aber einzigartig momentan.“ Genauso einzigartig wie das humorvolle Schaufenster von Bücher Bachmann an der Mährstraße.
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