Fast den gesamten Monat Juni fiel in Schwerte so gut wie keinen Regentropfen, dann folgten eineinhalb Tage Starkregen und Unwetter. Bis zum 27. Juni gibt es in den Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes nur drei Regentage auf 24 Trockentage.
Wie hat sich das auf die Wasserversorgung, die Landwirtschaft und die Waldbrandgefahr in der Ruhrstadt ausgewirkt?
Trockenheit schränkt Ernte ein
Landwirt Matthias Junge, der auch Vorstandsmitglied des Landwirtschaftlichen Ortsverbands Schwerte ist, hat die Trockenheit im Juni zu schaffen gemacht: „Grundsätzlich ist die langanhaltende Trockenheit nicht nur für die Ernte, sondern auch für die Entwicklung der Sommergezeiten der Früchte problematisch.“
Das Reifen der Pflanzen verändere sich dadurch, dass sie nicht optimal mit Wasser versorgt werden. „Gerade bei Kartoffeln und Mais kommt es daher zu Minderbeträgen.“

Der Starkregen im ablaufenden Monat habe auf seinem Hof in Ergste dagegen keinen Schaden angerichtet. „Woanders war es bestimmt schlimmer, in Ergste hat es sich in Schauern verteilt.“ Vielmehr profitiere gerade das Getreide derzeit vom Regen, da die Kornbildung noch nicht abgeschlossen sei. „Die Oberflächen sind weiterhin ausgetrocknet.“
Füllstand über 90 Prozent
Die Wasserwerke Westfalen geben nach wie vor Entwarnung für die Wasserversorgung in Schwerte. Bei einer Anfrage unserer Redaktion am 18. Juni gab Pressesprecherin Tanja Vock an, dass der Füllstand der Möhnetalsperre bei 93 Prozent liege. Dafür verantwortlich sei vor allem der nasse Frühling gewesen. Aktuell liege der Füllstand immer noch bei 91 Prozent.
„Wir sind über 90 Prozent, was keinerlei Grund zu Sorge gibt“, antwortet Tanja Vock auf eine aktuelle Anfrage. Auch die Höchstfördermenge liege weiterhin unter dem Durchschnitt: „Die Verbraucher sind offenbar im Sparmodus. Meine Einschätzung ist also, dass momentan noch alles im grünen Bereich ist.“ Ein umsichtiger Umgang mit Wasser sei dennoch grundlegend wichtig.
Brandgefahr?
Der Waldbrand-Gefahrenindex (WBI), an dem sich auch die Feuerwehr orientiert, liegt in Schwerte aktuell bei Stufe zwei von möglichen fünf Stufen. Somit besteht nur eine „geringe Gefahr“. In südlicheren Teilen von Deutschland, beispielsweise in Mannheim, steigt die Waldbrandgefahr aktuell dagegen auf Stufe vier, von der eine „hohe Gefahr“ ausgeht.
Ein weiterer wichtiger Indikator für die Gefahr von Trockenheit gibt der Grasland-Feuerindex (GLFI). Hier steht Schwerte momentan bei Stufe drei von möglichen fünf und damit bei einer „mittleren Gefahr“. Der GLFI beschreibt die Feuergefährdung von offenem, nicht abgeschattetem Gelände und das damit verbundene Brandrisiko.
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