Tierfigur für den Westfalenpark „Woodkatter“ aus Schwerte schnitzt live mit seinen Kettensägen

Neue Tierfigur für den Westfalenpark: „Woodkatter“ schnitzt live
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Der Fernsehturm schaut von ganz oben zu. Und unten zu seinen Füßen lassen sich staunende Besucherinnen und Besucher die Holzspäne um die Ohren fliegen.

Mit seiner Kettensäge – genau genommen sind es sogar sechs verschiedene – kommt „Woodkatter“ Bernd Schumacher (75) aus Schwerte am 20. Oktober (Sonntag) in den Dortmunder Westfalenpark, um live seine Kunst vorzuführen.

Der „Tiersprint“ im Westfalenpark Dortmund: Kinder laufen neben den Holzfiguren her.
Der „Tiersprint“ im Westfalenpark, den Bernd Schumacher vor einem Jahr gestaltet hat, lädt Kinder ein, spielerisch die Geschwindigkeit von heimischen Wildtieren zu erforschen. © Westfalenpark/Fahrenhorst (A)

Platz am Torfhaus

Auf dem großen Platz am Torfhaus lässt der Westhofener ab 11 Uhr die Motoren seiner Maschinen in aller Öffentlichkeit kreischen. Ganz anders als auf seinem stillen Atelier-Gelände in Dortmund-Holzen.

Und erst recht anders als in seiner versteckten Werkstatt im Bug der Ozean-Riesen, auf denen er als Schiffszimmermann in den 1970er-Jahren in Diensten der Handelsmarine um die ganze Welt fuhr. Jetzt vereinen sich seine vielseitigen Talente – unter anderem auch als Bootsmann, Tischlermeister und Zimmermeister – in der Kettensägenkunst.

Dass er im Vorfeld noch nicht planen könne, welche Figur vor den Augen seiner Zuschauerinnen und Zuschauer entstehen soll, könne ihn nicht schrecken, so der 75-Jährige. „Ich weiß nicht, was für Holz ich bekomme“, erklärt er.

Fest stehe nur, dass ausschließlich Abfallholz aus dem Dortmunder Wald verwendet werden soll, um es einem neuen, nachhaltigen Zweck zuzuführen. Von der Stärke des Materials hänge es schließlich ab, ob die Kettensäge daraus den favorisierten Bären schnitzen könne: „Sonst werde ich einen großen Uhu oder so etwas versuchen.“

Bei der mehrstündigen Aktion, die – von Pausen unterbrochen – wohl bis in den späten Nachmittag andauern wird, sollen die Westfalenpark-Besucher verfolgen können, wie sich ein Stamm nach und nach in die gewünschte Tierfigur verwandelt. „Mein Sohn Jan kann mir helfen, mir etwas zur Hand gehen“, sagt Bernd Schumacher ein wenig augenzwinkernd. Denn dabei denkt er nicht an die künstlerische Gestaltung, sondern eher an das kraftraubende Starten oder das Betanken der Kettensägen.

„Tiersprint“ ist ein Erfolg

Die erneute Einladung in den Westfalenpark ist eine weitere Bestätigung für die große Wertschätzung der Arbeit, die Bernd Schumacher im vergangenen Jahr im Auftrag des Vereins „Freundeskreis Westfalenpark“ in Dortmunds Vorzeige-Grün geschaffen hat.

Sein „Tiersprint“ auf dem Hauptweg neben dem Buschmühlenteich hat sich zu einer neuen Attraktion für Kinder und Junggebliebene gemausert. Viele begeisterte Besucher erproben sich dort am „Wettlauf“ mit Schnecke und Maus, Igel und Kaninchen, Fuchs und Rehbock oder Eichhörnchen. Die großformatigen Tier-Skulpturen sind hintereinander in solchen Abständen abgestellt, wie sie ihre lebendigen Vorbilder in jeweils fünf Sekunden bewältigen können. Gleich bei der Eröffnung im Oktober 2023 war der Parcours von Familien umlagert worden.