Auf Mallorca jubelte Heinz Peter Dunke so laut auf, dass man es fast bis in die Ruhrstadt zu hören glaubte. „Eine ‚Europasiegerin‘ kommt aus Schwerte“, sprudelte es aus dem mehr als stolzen Vater heraus, der hier früher als Fotograf ansässig war: „Meine Tochter Annalotta hat zwei erste Plätze belegt auf dem letzte Woche (19.-21.7., Anm. d. Red.) stattfindenden European Team Cup im Westernreiten in Dänemark.“
Vier Stunden Pferdearbeit
Unglaubliches Engagement und eiserne Disziplin wurden belohnt. Jeden Tag sei die 19-Jährige auf ihrem Platz in Dortmund-Holzen, um ihren Quarter Horse-Wallach „Hero Snapper“ zu versorgen und zu trainieren.
„Drei bis vier Stunden Pferdearbeit“ – so berichtet Heinz Peter Dunke – seien dann auf dem gepachteten Stück Land angesagt, wo das Reittier in einem offenen Stall lebt. Es komme vor, dass seine Tochter im Sommer dafür um 5 Uhr morgens aufstehe, um vor der Ausbildung in einer Physiotherapie-Praxis schon einmal zwei Stunden Training zu absolvieren: „Das ist ein Mörder-Aufwand.“

Doch für Annalotta Dunke habe es von Kindesbeinen an nichts Schöneres gegeben, wie ihr Vater erzählt: „Sie war schon auf dem Pferd, bevor sie laufen konnte.“ Das Reit- und Pferdegen habe sie wohl von ihrer Mutter geerbt. Seit sieben Jahren ist die Schwerterin nun schon ein gespieltes Team mit ihrem Hero Snapper, mit dem sie sich in den zurückliegenden Saisons mehrfach für die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft qualifizieren konnte.
Ab 18 Jahren mit Cowboyhut
In Dänemark konnte die Pferdesportlerin jetzt erstmals in der jüngsten Erwachsenenklasse an den Start gehen, wo sie für die Erste Westernreiter Union Westfalen (EWU) antrat. Ab einem Alter von 18 Jahren darf man bei solchen Turnieren übrigens statt eines Helms den wesentlich cooler aussehenden Cowboyhut tragen. Die übrige Kleidung – beispielsweise Pailletten-Blusen – müssen den Vorschriften des jeweiligen Veranstalters entsprechen.
„Westernreiten stellt man sich als Übungen vor, wie sie ein Cowboy auf einer Ranch machen muss“, erklärt Heinz Peter Dunke. Beim sogenannten Trail müsse man das Pferd vorwärts, rückwärts und seitlich durch einen Hindernis-Parcours bewegen. Dafür seien Stangen in verschiedenen Mustern auf dem Boden ausgelegt, die man nicht berühren dürfe.
Eine weitere Aufgabe sei es, einhändig durch ein Tor zu reiten, das man öffnen und anschließend wieder schließen müsse. Die zweite Erfolgsdisziplin von Annalotta Dunke war das sogenannte „Horsemanship“, das einer Art von Dressurprüfung gleicht. Der Preisrichter gebe dabei immer wieder an, welche Schrittwechsel Ross und Reiter dabei vollziehen müssen, berichtet der stolze Vater.

Fotograf lebt auf Mallorca
Heinz Peter Dunke, der in 25 Jahren als Profi-Fotograf fast jeden Schwerter einmal in seinem früheren Studio am Westwall abgelichtet hatte, hat mittlerweile seinen Lebensmittelpunkt nach Mallorca verlegt. Mit seiner Lebensgefährtin Elke Plitzka betreibt er dort unter anderem die exklusive Finca „Es Velar“ in Santanyí und organisiert Events.