Ein Haufen glitzernder Scherben türmte sich rund um die Wartebank auf dem Boden. Darüber pfiff der Wind durch die Lücke zwischen den eisernen Streben. Ein Bild der Zerstörung bot am Donnerstagmorgen (5.1.) die nagelneue Bushaltestelle vor dem Ruhrtal-Gymnasium. Vandalen hatten eine der beiden großen Glasscheiben an der Rückseite des Häuschens zertrümmert.
Ein Zeuge rief die Polizei
Es war am Mittwochabend (4.1.) gegen 23.30 Uhr, als ein Zeuge bei der Polizeiwache an der Hagener Straße anrief, weil er die Sachbeschädigung an der Wittekindstraße entdeckt hatte. So bestätigt der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Unna, Christian Stein.
Seine alarmierten Kollegen eilten zu der genannten Bushaltestelle „Katholisches Krankenhaus/RTG“. Doch bei ihrem Eintreffen sei der Melder nicht mehr vor Ort anzutreffen gewesen. Ebenso fehlen bislang Hinweise auf den Täter und das von ihm benutzte Werkzeug.

Im Gegensatz zu früheren Attacken auf Wartehäuschen, die oft eine ganze Spur der Zerstörung durch die Stadt zogen, blieb der Vorfall am Ruhrtal-Gymnasium der bislang einzige in diesem Jahr in Schwerte, wie die Polizei weiter mitteilt.
An private Firma abgegeben
Die Reparaturen sind indes nicht mehr Sache der Stadt, wie Rathaus-Pressesprecher Ingo Rous erklärt. Die Bushaltestellen in Schwerte seien von einer privaten Firma zum Zwecke der Werbung übernommen worden, um dort Display-Stelen wie beispielsweise am Holzener Weg aufzustellen: „Die Beseitigung von Schäden fällt in deren Zuständigkeit.“
Das sei vertraglich eindeutig geregelt. Sobald der Stadtverwaltung ein Schaden bekannt sei, werde dieser an die Firma weitergemeldet. Die müsse dann auch die Strafanzeige bei der Polizei stellen.
Deren Problem ist es, dass die Vandalen meistens schwer zu ermitteln sind, weil es kaum Hinweise auf die Täter gibt. Meist sind die schon über alle Berge, wenn Zeugen die Schäden entdecken und der Wache melden. In den Fällen, in denen man Beschuldigte ausmachen konnte, handelte es nach den Erfahrungen der Polizei meistens um Jugendliche.
Kein Schwerter Phänomen
Noch im Juli und August 2022 waren in Schwerte mehrere Haltestellen-Häuschen beschädigt worden, unter anderem an der Ostberger Straße/Ecke Hermannstraße und vor der Theodor-Fleitmann-Gesamtschule am Holzener Weg. Zuvor waren im Februar Rowdies an der „Alten Lay“ in Villigst sowie am „Elsebad“ und am „Bürenbrucher Weg“ unterwegs.
Und noch ein paar Wochen vorher waren im Januar Unterstände an der „Ruhrakademie“ und „Am Ostfeld“ in Westhofen kurz und klein geschlagen worden. Solche sinnlosen Taten sind kein auf Schwerte beschränktes Phänomen. Sie ereignen sich überall im Kreis Unna.
Scheiben zerschlagen, Display geöffnet: Vandalismus an Schwerter Bushaltestellen