Wenn im Supermarkt mal wieder die Regale durcheinandergewürfelt sind, dann weiß man: Es war ein Kaufmannstrick, damit die Kundinnen und Kunden nicht nur die gewohnten Produkte in den Einkaufswagen packen. Dass die Buden beim Weihnachtsmarkt „Bürger für Bürger“ am ersten Adventswochenende (2./3.12.) ihre traditionellen Standorte wechseln, hat einen ganz anderen Grund.
„Die Aufteilung des Marktes richtet sich nach der Technik“, erklärt Chef-Organisator Michael Kebekus vom ausrichtenden Verein „für Schwerte“. Damit soll vermieden werden, Arm-dicke Kabel kreuz und quer über den Wuckenhof zu ziehen, nachdem dort vor wenigen Tagen ein neuer Stromverteiler aufgebaut worden ist.
Glühweinkocher am Rondell
Wer für Waffeleisen und Glühweinkocher jede Menge Strom verbraucht, wird deshalb näher an dem Kasten am Rondell platziert. Wer nur eine stimmungsvolle Lichterkette aufhängen möchte, kann weiter weg. Denn jeden Meter „Strippe“ mit Kabelbrücken, die ein Überfahren durch Rettungsfahrzeuge erlauben, berechnet der Fachbetrieb beim Verlegen extra.
„Strom und Technik sind die größte Kostenposition“, sagt Mitorganisator Jens Ewald. Professionelle Sicherheitstechnik müssen mittlerweile auch ehrenamtliche Veranstalter gewährleisten. Private Kabeltrommeln oder Dreifachsteckdosen von Standbetreibern sind beispielsweise tabu. Elektriker ziehen die Anschlüsse zu allen Buden. Das minimiert gleichzeitig das Risiko, dass Sicherungen herausspringen und Teile des Marktes plötzlich dunkel werden.

Um die Mehrausgaben aufzufangen, mussten die Organisatoren bei der mittlerweile 39. Ausgabe des größten Schwerter Weihnachtsmarktes die Standgebühren um rund 20 Prozent anheben.
Bei der Verteilung greift ein Solidaritätsprinzip: „Fressbuden“ und Getränkestände mit erwartungsgemäß großem Umsatz zahlen mehr als Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die etwa mit Selbstgebasteltem eher zum Hingucken und Staunen anregen. Außerdem ist man dankbar für die Unterstützung von Sponsoren sowie tatkräftigen Helferinnen und Helfern wie dem Bauhof und dem Hanseverein.

„Wir wollen immer nur eine schwarze Null schreiben“, sagt Jens Ewald. Dabei denkt er schon daran, dass auch im nächsten Jahr wieder ein Weihnachtsmarkt stattfinden soll, der dann die 40. Auflage wäre. Was heute schon eine gefühlte Tradition ist, war 1982 auf private Initiative hin gestartet worden. In Corona-Zeiten musste zweimal ausgesetzt werden.
Daran erinnern nur noch die Solidaritätsbändchen, die an den Ständen für eine Spende von jeweils 1 Euro abgegeben werden. Sie waren ursprünglich einmal für Kontrollzwecke der Corona-Auflagen gedruckt worden, dann aber nie zum Einsatz gekommen. Im Vorjahr spülte ihr Verkauf rund 1.300 Euro in die Weihnachtsmarkt-Kasse.

Außer den veränderten Standorten für die erneut rund 40 Ausstellerinnen und Aussteller bleibt beim vorweihnachtlichen Bummel auf dem Wuckenhof aber alles so, wie die Schwerter es kennen und lieben. Ein abwechslungsreiches Programm auf der Bühne – sie wird diesmal von DHL gesponsert – vereint viele Künstlerinnen und Künstler vom Saxofon-Ensemble der Musikschule bis zu Robin Stone, von der Schwerter Operettenbühne bis zu Jens Dreesmann.
Santa Blue ist wieder da
Mit dabei ist endlich auch wieder Santa Blue. Nachdem er im Vorjahr nur einen kurzen Ausflug durch das Budendorf unternahm, kommt er jetzt samt Engelchen und Pferdeschlitten zum Stand der Stadtwerke Schwerte zurück. Dort können die Besucher sich vor himmlischer Kulisse fotografieren lassen und den Ausdruck gegen eine Schutzgebühr als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Ruhrpower-Card-Inhaber der Stadtwerke bekommen eine Foto-Grußkarte sogar gratis.
Im Wuckenhof bereichern die Eisenbahnfreunde Schwerte den Weihnachtsmarkt mit einer Ausstellung: „Eisenbahnträume – Winter auf Schienen“. Im Rotkreuz-Kinderhort spielt am Samstag um 15.10 Uhr das Sockentheater „Gustav und der Froschkönig“. Toiletten stehen in der Musikschule bereit. Geöffnet sind die Stände am Samstag (2.12.) von 11 bis 21.30, am Sonntag (3.12.) von 11 bis 19 Uhr.
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