Die Enttäuschung steht Hans-Bernd Marks und Peter Pyzalla ins Gesicht geschrieben: Unbekannte haben in der Nacht zu Samstag (17.12.) rund 50 Weihnachtsbäume gestohlen – direkt vom Kirchhof der St. Christophorus-Gemeinde in Holzen.
Marks und Pyzalla gehören zum Festausschuss, der für das vergangene Wochenende den „Großen Weihnachtsbaumverkauf und Adventsmarkt“ mit organisiert und durchgeführt hatte. Jedes Jahr sind viele ehrenamtliche Helfer beteiligt.
Der Adventsmarkt ist in der Gemeinde beliebt, erzählt Hans-Bernd Marks. „Draußen vor dem Pfarrheim sind Zelte und geschmückte Stände aufgebaut, es gibt Kaffee und Glühwein, Pommes und Waffeln. Viele bieten Basteleien zum Verkauf an.“
Auch Weihnachtsbäume können dann gekauft werden. Mittwoch und Donnerstag waren die Nordmann- und Edeltannen von einem Familienbetrieb aus dem Sauerland angekommen. „Wir haben sie dann hinter der Sakristei aufgestellt, das ist von der Straße aus auch nicht so richtig einsehbar“, erzählt Marks. Außerdem habe man einen Bauzaun um die rund 350 Bäume herum errichtet.
Eine große Lücke
Am Freitag waren dann wieder viele Helfer da, um die Stände aufzubauen. Das habe so ungefähr bis viertel nach zehn am Abend gedauert, berichten Marks und Pyzalla. Am Samstagmorgen kamen dann die ersten Helfer schon morgens früh zum Auspacken der Bäume. „Wir stellen sie immer schön hin und richten sie noch etwas her, damit sie gut aussehen“, sagt Hans-Bernd Marks. Doch dann fiel den Helfern plötzlich eine Lücke im Baumbestand auf – eine große Lücke.
„Wir haben gedacht, da ist doch was verschwunden“, sagt Hans-Bernd Marks. Die Ehrenamtlichen zählen nach – und stellen fest: Rund 50 Bäume fehlen. „Es waren die schönsten, größten Bäume“, sagt Peter Pyzalla. „Die hätten uns das meiste Geld eingebracht. Und im Einkauf haben sie uns rund 700 Euro gekostet.“
Im Raureif des Morgens finden die Mitglieder des Festausschusses Lkw-Spuren. „Das ist ja klar, 50 Bäume kriegt man nicht so eben weg“, sagt Hans-Bernd Marks.

Die Ehrenamtlichen sind entsetzt. „Es ist schon schwer für die Leute, sowas zu verstehen“, sagt Marks. „Man engagiert sich, und dann passiert so etwas.“ Denn der Erlös aus dem Weihnachtsbaumverkauf ist traditionell für einen guten Zweck bestimmt. In diesem Jahr geht der Erlös zu Teilen an die Caritas, an die Fahrt für die Messdiener von St. Christophorus und an ein Projekt in Bangladesch, das Augen-Operationen für arme Menschen ermöglicht.
Der Diebstahl der 50 Bäume hat ein großes Loch in diese Kasse gerissen. „Die Bäume waren immer beliebt“, erzählt Marks. „Wir haben auch damit geworben, dass sie nachhaltig bewirtschaftet und frisch aus dem Sauerland sind.“ Dann bringt er ein wenig „Galgenhumor“ auf: „Vermutlich haben die Diebe das auch gelesen.“

Die gesamte Stimmung beim Festausschuss sei mit dem Diebstahl getrübt gewesen. „Man gibt sich sehr viel Mühe für einen guten Zweck, und dann beklauen die uns“, sagt Peter Pyzalla.
Trotzdem freuen sich die Helfer über nette Gesten: „Viele haben dann bei ihrem Weihnachtsbaumkauf sehr großzügig aufgerundet, weil sie davon gehört hatten“, erzählt Hans-Bernd Marks. „Diese Solidarität hat uns natürlich richtig gut getan.“
Anzeige bei der Polizei
Den Diebstahl hat die Gemeinde auch bei der Polizei angezeigt. Wer in der Nacht zu Samstag verdächtige Beobachtungen im Bereich der Kirche am Rosenweg gemacht hat, soll sich dort melden. Erreichen kann man die Polizei unter Tel. (02304) 921-3320.
Die Ehrenamtlichen glauben allerdings nicht daran, dass die Täter gefunden werden. Peter Pyzalla jedenfalls sagt mit einem schiefen Lächeln: „Ich hoffe nur, dass denen, noch bevor sie die Bäume verkauft kriegen, alle Nadeln runterfallen.“
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