Beim Baustellenbesuch am Montag (9.9.) nieselt es auf der Großbaustelle an der Hermann-von-Wanthoff-Straße: Dort, neben den Schienen in Schwerte-Wandhofen, entsteht aktuell ein modernes Sportzentrum für bislang etwas mehr als 8,9 Millionen Euro. Der Rohbau ist seit Ende April fertiggestellt, am 24. April 2024 hatten die Beteiligten Richtfest gefeiert – und sich auf die Eröffnung der „Sportarena“ im Oktober gefreut. Von diesem Zeitpunkt war das Dortmunder Planungsbüro Assmann Beraten + Planen damals ausgegangen.
Doch jetzt ist klar, dass es noch länger dauern wird, bis die neue Heimat des Fusionsvereins VfL Schwerte 1911 (fusioniert aus dem TuS Wandhofen und dem VfL Schwerte) und der Beachvolleyballerinnen und Beachvolleyballer des VV Schwerte auch tatsächlich eröffnet werden kann.
Bürgermeister Dimitrios Axourgos und Planungsdezernent Christian Vöcks haben sich auf Anfrage unserer Redaktion mit uns an der Baustelle getroffen, um die Fortschritte an der Baustelle zu zeigen. Aber auch um zu erklären, wie es zu den Verzögerungen kommen konnte.

Kunstrasen
Beim Ortstermin wird schnell klar: In Sachen Außengelände geht es ganz offensichtlich gut voran. Der Kunstrasen auf dem großen Fußballplatz und dem Kleinspielfeld für Nachwuchsmannschaften glänzt trotz – oder gerade wegen – des Regens in einem satten Grün. Der Ballfangzaun am Großspielfeld ist fertiggestellt, die Pflasterarbeiten sind zum Großteil abgeschlossen.
Die Tribüne vor der Sportarena sowie die Tribüne auf der gegenüberliegenden Seite sind fertig. An einer Seite führt eine Rampe barrierefrei auf die Terrasse hinauf; dort befindet sich auch der Kinderspielplatz. Ein Klettergerüst steht bereits – 150 Quadratmeter groß soll der Spielplatz werden. Axourgos: „Es ist schön, dass Wandhofen dann auch einen neuen Spielplatz bekommt. Und ideal für Eltern, deren kleinere Kinder vielleicht nicht Lust haben, sich ein ganzes Fußballspiel anzuschauen.“

Auf den vier Beach-Volleyballfeldern fehlt nur noch der Sand für das „Strand-Feeling“. Die Felder sollen so geschützt werden, dass der Sand nicht verunreinigt werden kann – hier gebe es außerdem Verträge mit dem VV Schwerte, dessen Mitglieder sich bereiterklärt hätten, die Plätze in Ordnung zu halten. Auch der Hausmeister werde „ein Auge darauf haben“, erklärte Axourgos am Montag.
In Richtung der Beach-Volleyballfelder befindet sich jetzt eine Tribüne, die von der Terrasse aus bequem erreichbar ist. „Hier oben ist viel Platz, um später auch Tische und Stühle hinzustellen. Für die Zuschauerplätze wird es außerdem eine Überdachung geben“, erklärte der Bürgermeister. Die soll die Besucherinnen und Besucher sowohl vor Sonne als auch vor Regen schützen.

Starkregen im Juli
Schutz vor Regen hätte die Dämmung des Daches der Sportarena allerdings auch gut gebrauchen können, als Mitte Juli ein Starkregenfall über Schwerte niederging. „Leider hatten wir danach einen Wasserschaden“, sagte Dimitrios Axourgos. Baudezernent Christian Vöcks erklärte zu den Einzelheiten: „Die Dachdecker hatten offensichtlich eine Naht nicht richtig geschlossen – und nach dem Starkregenereignis hatten wir plötzlich Wasser in der Baustelle.“
Das hatte Folgen: Die Dämmung sei „durch“ gewesen, man habe alles wieder herunternehmen müssen. Aktuell sind Bauarbeiter unter Hochdruck damit beschäftigt, die neue Dämmung wieder auf dem Dach anzubringen. „Im Prinzip hatten wir Glück im Unglück“, betonte Vöcks. Denn durch den Starkregen habe man den Schaden so früh bemerkt, dass „nur“ die Dämmung ersetzt werden musste. Wären in der Zwischenzeit Elektronik, Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen – oder gar bereits der Boden – fertiggestellt gewesen, hätte das Wasser auch hier großen Schaden anrichten können.
Mehrkosten würde der Wasserschaden nicht verursachen – zumindest nicht für die Stadt. „Der Fehler liegt eindeutig bei der Dachdeckerfirma, die das auch eingeräumt hat.“ Entsprechend würde die Firma für die Kosten, die unter anderem für das zusätzliche Dämmmaterial entstehen, aufkommen.

Kontakt mit Vereinen
Doch der ursprünglich anvisierte Zeitplan für eine Eröffnung im Herbst wird sich nicht mehr halten lassen – zumal ja auch die Gewerke in einem engen Plan aufeinander abgestimmt sein müssen. „Das wirft uns jetzt schon um ein paar Wochen zurück“, formulierte es Axourgos. Er geht, Stand jetzt, davon aus, dass es bis zum Ende des Jahres dauern kann, bis alles abgeschlossen ist.
Das sei natürlich schade. „Wir stehen in engem Kontakt mit den Vereinen, die ja zur Eröffnung auch gern ein Fußballspiel veranstaltet hätten. Da führen wir viele Gespräche und suchen nach Lösungen“, so der Bürgermeister. In welchem Rahmen die Arena eröffnet wird, müsse man dann schauen. Denn ein Fest mit Eröffnungsspiel bei winterlichen Temperaturen und frierenden Gästen könnte schwierig werden.

Klar ist: Vor der Gesamtfertigstellung der Arena wird man auf den Plätzen nicht spielen können, da erst eine Abnahme durch einen Sachverständigen erfolgen muss. Außerdem brauchen die Vereine den Zugang zu Toiletten und Duschräumen. Die sind bereits gut zu erkennen: Beim Rundgang durch das Gebäude zeigen die Vorrichtungen für Armaturen, wo Duschen, Toiletten und Umkleideräume geplant sind.
Ein Highlight ist sicher die schöne große Glasfassade des Vereinsheims, von der aus man in Richtung der Haupttribüne und auf den Fußballplatz hinunterschauen kann. Und der Hausmeister wird von seiner Wohnung auf dem dann hoffentlich nahtlos dichten Arena-Dach irgendwann alles gut im Blick haben.